Montag, 28. Oktober 2019

[Rezension] Die Arena - Grausame Spiele

Buchcover



Infos


Titel: Die Arena - Grausame Spiele
Autor: Hayley Barker
Anzahl der Seiten: 480
Verlag: Wunderlich
Preis: 18,00€
ISBN-13: 978-3-8052-0048-6
Erscheinungsdatum: 17. September
Rezensionsexemplar: Ja. Danke an den Verlag für die Bereitstellung.




London in der nahen Zukunft. Die Gesellschaft hat eine Spaltung vollzogen: Die Pures leben komfortabel und luxuriös, während die Dregs ausgegrenzt, geächtet und unterdrückt werden. Manchen Familien der Dregs werden ihre Kinder entrissen und zum "Zirkus" gebracht, wo die jungen Artisten zum Amüsement der Pures hungrigen Löwen begegnen oder waghalsige Hochseilakte liefern.
Hoshiko ist der Star auf dem Hochseil - sie vollbringt jeden Abend Unglaubliches, 15 Meter über dem Boden, ohne Fangnetz. Jede Vorführung könnte ihre letzte sein - und genau darauf lauern sensationslüstern und mit fasziniertem Grauen ihre Zuschauer. Doch dann begegnet Hoshiko dem Sohn einer hochrangigen Pure-Politikerin, Ben, der den Zirkus besucht - und verliebt sich in ihn, gegen alle Regeln. Ben begreift erst nach und nach die Realitäten, die hinter seinem komfortablen Leben stehen und wendet sich gegen seine eigene Klasse - für Hoshiko, das Mädchen, das er liebt. Um sie zu retten, begibt er sich in tödliche Gefahr.


Früher habe ich sehr viele Dystopien gelesen. Ich fand es spannend zu sehen, wie sich unsere Welt verändern könnte und die Gründe zu erfahren warum. Mittlerweile lese ich solche Bücher nur noch relativ selten. Doch Die Arena - Grausame Spiele hat mich sofort angesprochen, weswegen ich diese Geschichte einfach lesen musste. Und nun weiß ich ehrlich gesagt immer noch nicht so recht, was ich dazu sagen soll...


Was passiert in diesem Buch?

Die Welt ist nicht mehr wie wir sie kennen, denn die Gesellschaft ist zweigeteilt. In Pures, reine Engländer, und Dregs, Menschen verschiedener Herkunft. Ben gehört zu den privilegierten Pures. Sein Leben war bisher so leicht, denn auch wenn er nicht immer die Meinung der anderen Pures teilt, hat er nie wirklich tief hinter die Regeln und Kulissen dieser geschaut. Das alles ändert sich, als Ben seine Familie dazu überredet in den in London gastierenden Zirkus zu gehen. Denn dort trifft er auf Hoshiko, der Star auf dem Hochseil. Nur ist Hoshi ein Dreg, als Kind in den Zirkus geholt um die Pures zu bespaßen, und hasst die Pures und was sie den Dregs antun. Ihre Begegnung ist verboten und ihre Liebe noch mehr. Können die beiden es unter diesen Voraussetzungen schaffen und vielleicht sogar etwas verändern?
"Ich fühle mich zu diesem Pure-Jungen hingezogen - seine Geschichte wird langsam zu meiner."

Konnten mich die Protagonisten überzeugen?

Das Buch war sowohl aus der Sicht von Ben als auch von Hoshiko geschrieben, wodurch man einen guten Einblick in die Protagonisten und einen noch besseren Zugang zu ihnen. Deswegen kann ich sagen, dass ich beide Protagonisten wirklich mochte, aber einen ein ganz klein wenig mehr.
Lasst mich aber erstmal mit Hoshi anfangen. Anfangs muss ich ehrlich sagen, wusste ich nicht so recht, was ich von ihr halten sollte. Sie war hart und unnachgiebig in ihrem Charakter, kam zu Beginn etwas kaltherzig rüber. Aber das hat sich alles ziemlich schnell gelegt, denn bald schon hat man gemerkt, dass sie dies alles nur vorspielt um nicht zu verletzlich zu sein. Und im Verlauf des Buches, hat man noch viel weiter in Hoshikos Art schauen können. Für mich ist Hoshi ein so starker und mutiger Charakter, sie beschützt diejenigen die sie liebt und versucht alles, um nicht unterzugehen und vielleicht noch ein wenig in der Welt zu ändern. Umso schöner fand ich es, dass sie ab der Hälfte Ben an ihrer Seite hatte.
Jetzt zu dem Protagonisten, denn ich ein klein wenig mehr mochte, nämlich Ben. Für mich war er zwar nicht ganz so stark wie Hoshi, aber schon von Anfang an unheimlich sympathisch. Seine Seite der Story war unheimlich interessant, einfach, weil man mitansehen konnte, wie alles um ihn herum zusammengebrochen ist. Ben musste mit der neuen Situation klarkommen, seine Augen öffnen und sein naives Weltbild ablegen. Das war auf jeden Fall ein Triumphpunkt des Buches und ich bin wirklich gespannt, wie es mit Ben weiter geht.
"Ich halte es hier nicht mehr aus. Ich kann nicht mit dem anderen hier herumlaufen und schweigen, ohne etwas zu tun. Die Zeit, tatenlos zuzuschauen, ist vorbei. Jetzt ist es Zeit zu handeln."
Dass es eine Liebesgeschichte zwischen Ben und Hoshi geben wird, das war ja schon durch den Klappentext klar. Darauf war ich vorbereitet und habe auch auf diese gewartet. Als sich dann zwischen Ben und Hoshiko etwas entwickelte, ging mir jedoch alles ein wenig schnell. Die Beziehung ging innerhalb von drei oder vier Tagen von 0 auf 100. Ich meine, ich verstehe, warum es in dieser Zeit und unter diesen Umständen notwendig war, aber ich bin trotz allem einfach kein Freund von Instalovestorys. Dennoch, die beiden waren süß zusammen und ich hoffe wirklich, dass sie noch ein Happy End bekommen.

Gab es etwas, was mir nicht gefallen hat?

Ja gab es leider auch und das war wie Anfangs erwähnt, die Weltenbildung. Das ist ja eigentlich das, was ich an Dystopien gerne mag. Doch in dieser Geschichte fehlte mir das einfach. Natürlich hat man mitbekommen, wie die Gesellschaft zu dieser Zeit war. Die Trennung zwischen Pures und Dregs, was den Unterschied ausmacht und wie diese behandelt werden. Doch mir fehlte schlicht noch etwas mehr Hintergrund. So würde mich interessieren, wieso die Gesellschaft überhaupt gespalten wurde, ob es in anderen Ländern der Welt auch so aussieht oder nur in England oder wie die politische Struktur dieses Landes ist. All das wird nicht weiter erklärt und lässt in manchen Situationen ein großes Fragezeichen zurück. Hoffentlich wird darauf im zweiten Teil der Dilogie noch etwas näher eingegangen.

Gab es etwas, was ich noch erwähnen muss?

Auf zwei Punkte muss ich auf jeden Fall noch eingehen.
Erstens auf die Aktualität der grundlegenden Idee der Geschichte. Die Trennung von Pures und Dregs, die Methoden, mit denen die Dregs bekämpft werden sollen und noch so viel mehr. Einiges davon habe ich mit Schrecken gelesen. Aufgezeigt zu bekommen, wie aktuell, wie brutal, wie ungerecht und menschenverachtend solch eine Gesellschaft ist, war wirklich hart und doch musste man sich beim Lesen auch damit auseinandersetzen. Kurz zusammengefasst, die Geschichte ist erschreckend real.


Zweitens muss ich noch den Zirkus erwähnen. Mal beiseite gelassen, wie dort mit Dregs umgegangen wird, war es doch auch faszinierend als Setting. Fast das gesamte Buch spielt in diesem Zirkus und mitzubekommen was für eine nach außen hin schillernde Welt dieser Ort ist, war wirklich interessant und auch mitreißend. Was hinter den Kulissen abgeht, war dafür mehr als erschreckend.

Wie ist meine abschließende Meinung zum Buch?

Die Arena - Grausame Spiele ist definitiv kein leichtes und unbeschwertes Buch. Die Geschichte ist erschreckend real und verstörend düster, an manchen Stellen sogar emotional erschöpfend. Dennoch ist die Geschichte auch spannend und faszinierend, sodass die Seiten nur so vorbeigeflogen sind. Ich bin auf alle Fälle gespannt wie es (besonders nach dem Ende) mit dem finalen Band der Dilogie weitergeht. Zum Glück heißt es nicht mehr allzu lange warten.


Erschreckend real und verstörend düster. Auf jeden Fall keine leichte Kost.




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