Sonntag, 10. Mai 2020

[Rezension] The Secret Book Club - Ein fast perfekter Liebesroman

Buchcover



Infos


Titel: The Secret Book Club - Ein fast perfekter Liebesroman
Autor: Lyssa Kay Adams
Anzahl der Seiten: 400
Preis: 12,99 €
ISBN-13: 978-3-499-00264-9
Erscheinungsdatum: 21. April 2020
Rezensionsexemplar: Ja. Danke an den Verlag für die Bereitstellung.




Die erste Regel des Book Club lautet: Ihr verliert kein Wort über den Book Club!
Der Auftakt einer hinreißenden Serie über eine Gruppe von Männern, die heimlich Liebesromane lesen ...

Die Ehe von Profisportler Gavin Scott steckt in der Krise. Genau genommen ist sie sogar vorbei, wenn es nach seiner Frau Thea geht. Und das darf nicht sein. Thea ist die Liebe seines Lebens! Und er versteht, verdammt noch mal, nicht, was überhaupt passiert ist. Eigentlich müsste SIE sich bei IHM entschuldigen! Gavin ist ratlos und verzweifelt – bis einer seiner Freunde ihn mit zu einem Treffen nimmt. Einem Treffen des Secret Book Club. Hier lesen und diskutieren Männer heimlich Liebesromane, um ihre Frauen besser zu verstehen. Gavin hält das für Schwachsinn. Wie sollen Liebesschnulzen ihm helfen, seine Ehe zu retten? Doch die Lektüre überrascht ihn. Und Thea steht eine noch viel größere Überraschung bevor!


Hier ist der Titel wirklich Programm: Ein fast perfekter Liebesroman. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich auf dieses Buch gefreut habe. Die Idee klang so toll, ich meine ein Buchclub von Männern die Liebesromane lesen? Wenn das mal nichts Besonderes ist. Doch leider kann ich mittlerweile nur noch sagen, dass ich absolut enttäuscht bin von dem Buch.


Was passiert in diesem Buch?

Der 'Secret Book Club' ist ein ziemlich interessanter Club. Männer die Schwierigkeiten in ihren Beziehungen und Ehen erleben, lesen zusammen Liebesromane um ihre Frauen besser zu verstehen. Das größte Ziel dabei ist es, eine stärkere und besser Verbindung zu den Frauen aufzubauen. Genau in dieser Position befindet sich auch Gavin als er von seinen Freunden in den Buchclub eingeführt wird. Seine Ehe steht vor dem Aus und er weiß nicht einmal genau warum. Ob er es schafft seine Beziehung zu seiner Frau Thea wieder zu kitten?

Konnten mich die Protagonisten überzeugen?

Tja, leider nur einer der beiden Protagonisten.
Der Lichtblick war eindeutig Gavin. Auch wenn er manchmal wirklich nerven konnte, seine Art war nämlich an einigen Stellen ziemlich anstrengend, war er ein Pluspunkt der Geschichte. Dennoch war Gavin ein Mann, der süß war und vieles gut meinte, auch wenn er manchmal etwas tollpatschig war. Doch selbst das war einfach nur niedlich. Seine ganzen Handlungen und Gesten waren so toll und die Anstrengungen, die er auf sich genommen hat, waren einfach wow. Was ich jedoch noch viel besser fand, war seine Entwicklung. Denn er hat sich wirklich weiterentwickelt und hat sich so zu einem besseren Mann gewandelt. Und, oh Gott, wenn Gavin mit seinen Töchtern zusammen war, war er zum Niederknien. Also ja, er und seine Töchter waren für mich das Highlight dieses Buches.
"Ich liebe dich, Thea. Ich habe versucht, es auf andere Weise auszudrücken, weil du die Worte nicht hören wolltest. Aber vielleicht ist das eigentliche Problem, dass du dieses Gefühl nicht annehmen kannst."
Das kann ich von der Protagonistin Thea leider nicht behaupten. Ich habe schon lange keine Protagonistin mehr erlebt, die mir so sehr auf die Nerven gegangen ist. Ihretwegen habe ich zwischendurch tatsächlich mehrmals überlegt das Buch abzubrechen. Was mich an ihr wohl am meisten gestört hat war, dass sie Gavin bei seinem Kampf um die Ehe nicht mal ein bisschen entgegengekommen ist. Sie schiebt ihm alle schuld am Scheitern der Ehe in die Schuhe, dabei hat sie es in meinen Augen genauso verursacht. Denn sie hatte Probleme mit seinem Verhalten und hat nichts gesagt und nicht mit ihm geredet, hält ihm dann aber vor das er doch nichts gemerkt hat. So funktioniert eine Beziehung einfach nicht. Dass sie dazu an einigen Stellen einfach kindisch und unfair war, machte das alles nicht besser.
Die Beziehung von Thea und Gavin war definitiv anders als in anderen Romanen. Immerhin ging es hier nicht darum, dass die beiden sich kennenlernten und sich ineinander verliebt haben, sondern darum eine schon bestehende Beziehung zu retten. Aus diesem Grund kam ich auch nicht ganz so gut mit der Chemie zwischen beiden klar. Denn die hätte ja bestehen müssen, leider war dem nicht so. Für mich gab es zwischen den beiden schlicht keine richtige Verbindung, zumindest keine die ich irgendwie fassen konnte. Erst zum Ende hin wurde es ein wenig besser, aber das war leider ein wenig zu spät für meinen Geschmack.

Gab es etwas, was mir nicht gefallen hat?

Ich hab ja nun schon ein wenig über meine Probleme mit der Story erzählt, aber ein ganz großes habe ich bisher noch nicht erwähnt. Theas Schwester Liv. Mein Gott, sie war vermutlich noch schlimmer als Thea selbst. Sie hat sich in alles eingemischt, was sie absolut nichts anging. Hat ständig Thea eingeredet wie dämlich sie wäre, wenn sie dem ach so bösen Gavin noch eine Chance geben würde. Und dabei ging es ihr nicht einmal um das Wohl von Thea und ihren Kindern, sondern allein, weil ihre Schwester ja nach einer Trennung wieder mehr Zeit für sie hätte. Absolut egoistisch. Und das sie hinter dem Rücken von Gavin ständig über ihn lästert, war auch nicht besonders erwachsen. Einfach nur nervig.


Der andere Punkt, der mich noch wirklich gestört hat und den ich jetzt noch erwähnen muss, war der Grund der Trennung von Thea und Gavin. Ich will ihn nicht verraten, aber mal ehrlich, geht es noch banaler? Ich meine, die Sachen, die dadurch an die Oberfläche kamen mussten eindeutig geregelt werden und zeigen, dass die Kommunikation zwischen den beiden nicht an oberster Stelle steht. Aber dennoch war der Hauptgrund, schlicht das Ego und Eitelkeit. Sorry, aber für mich war es einfach nur nichtig.

Gab es etwas, was ich noch erwähnen muss?

Natürlich muss ich jetzt noch auf den Buchclub zu sprechen kommen. Immerhin war dieser ein Aspekt, der mich so an dem Buch interessiert hat. Und die Szenen dieses Buchclubs von Männern die Liebesromane lesen waren auch wirklich toll. Wie sie sich darüber unterhalten haben war witzig und die Sicht auf die Bücher wirklich interessant. Aber leider waren diese tollen Szenen Mangelware. Der Buchclub kam viel zu kurz und da hätte ich mir wirklich noch mehr gewünscht. Wirklich schade.
"Der Buchclub dreht sich nicht nur um Bücher. Er ist eine Bruderschaft, Mann. Ein Lebensstil. Eine scheiß-emotionale Reise."
Ach ja, das Buch im Buch muss ich auch noch kurz erwähnen. Denn das war tatsächlich gut. Ich lese ja normalerweise keine Regency-Liebesromane, aber irgendwie habe ich jetzt doch mal Lust in den Schundromanen meiner Mutter zu kramen. Vielleicht mache ich das wirklich einmal. Da Die Verführung der Gräfin mich ein wenig auf den Geschmack gebracht hat.

Wie ist meine abschließende Meinung zum Buch?

Alles in allem ist The Secret Book Club - Ein fast perfekter Liebesroman für mich eine sehr gemischte Sache. Die Protagonistin Thea hat mich mehr als einmal dazu gebracht das Buch einfach abbrechen zu wollen, doch ich mochte Gavin genug um doch weiterzulesen. Die Grundidee des Buches war auch gut und interessant, leider war die Umsetzung nicht zu einhundert Prozent geglückt. Aber zumindest hat dieses Buch mir ein neues Genre näher gebracht. Mal sehen, ob ich die anderen Teile der Reihe auch noch lesen werde, denn das weiß ich leider bisher nicht. Obwohl mich der Protagonist Braden Mack wirklich interessieren würde, nur das die Protagonistin ausgerechnet Liv ist, ist schon jetzt ein Kritikpunkt.


Die Idee war wirklich toll, allerdings ließ die Umsetzung zu wünschen übrig. Besonders die Protagonistin hat mir den Spaß an der Geschichte genommen.




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