Freitag, 16. November 2018

[Rezension] Backstage Love - Unendlich Nah

Buchcover




Infos


Titel: Backstage Love - Unendlich Nah
Autor: Liv Keen
Anzahl der Seiten: 384
Verlag: Droemer Knaur
Preis: 12,99€
ISBN-13: 978-3-426-52253-0
Erscheinungsdatum: 02. November 2018




Was würdest du tun, wenn du zwischen Liebe und Erfolg wählen müsstest?

Nic ist ein gefeierter Rockstar. Er wird von seinen Fans angehimmelt, tourt um die Welt und feiert rauschende Partys. Doch so sehr er das Leben im Rampenlicht und seine Auftritte genießt – seine beste Freundin Mia vermisst er bei all dem schmerzlich. 
Mia tritt im Leben auf der Stelle. Anstatt ihre Karriere in der Modebranche zu verfolgen, vertrödelt sie ihre Tage mit Gedanken an Nic, der sich kaum noch bei ihr meldet. Sie zweifelt, ob sie ihm jetzt, wo er seinen Traum vom Rockstar-Dasein lebt, überhaupt noch wichtig ist.
Längst ist aus der Freundschaft eine knisternde Anziehung geworden, doch durch Nics steile Karriere und die Schattenseiten seines Ruhms wird die Distanz zwischen ihnen immer größer...


Wenn Rockstar draufsteht, steht das Buch bald in meinem Regal. So ungefähr hat eine Freundin letztens meine Vorliebe für Rockstar-Romance Bücher beschrieben. Und ja, ich liebe diese Geschichten. Und deswegen war es auch irgendwie klar, dass Backstage Love - Unendlich nah bei mir einziehen muss. Doch die hohen Erwartungen die es mit der Anlehnung an das Cover meines liebsten Rockstarromans Rock My Heart (Ich liebe Adam so sehr!) geschürt hat, konnte dieses Buch leider nicht so ganz erfüllen.


Nic und Mia sind nicht nur schon seit dem Sandkasten Freunde, sondern sie sind beste Freunde. Erzählen sich alles und halten immer zusammen. Nun ja, so war es zumindest bevor Nic mit seiner Band Swores den Durchbruch geschafft und Mia in ihrer Heimatstadt zurückgelassen hat. Denn jetzt antwortet Nic nicht einmal mehr auf Mias Nachrichten. Weswegen sie umso überraschter ist, als er zusammen mit Mias Bruder Liam (der auch Mitglied der Band ist) vor der Tür stehen um sich eine Auszeit von all dem Rummel zu gönnen. Aber können die beiden wieder an ihre unbeschwerte Freundschaft anknüpfen oder lassen sich diese komischen kribbeligen Gefühle der beiden einfach nicht länger ignorieren?
"Und doch hatte sich etwas verändert, etwas, das er nicht richtig greifen oder gar verstehen konnte, aber Mia drohte ihm zu entgleiten."
Ich dachte ja wirklich, dass ich dieses Problem mir Protagonistinnen überwunden hätte. Aber leider hat sich genau dieses Problem wieder bei Mia eingestellt. Denn ich habe einfach keine wirkliche Verbindung zu ihr aufbauen können. Sie ist ein ziemlich normales Mädchen, das loyal und liebenswert ist, und dazu ihre Familie über alles liebt und sich auch für diese aufopfert. Doch ihre oftmals extremen Gefühlsumschwünge haben mir es wirklich schwer gemacht, sie bis ins letzte sympathisch zu finden. Ohne diese, wäre sie eine nette normale Protagonistin gewesen, die zwar nichts besonderes ist, aber sich wohl zur besten Freundin geeignet hätte. Mit ihnen ist sie leider ein klein wenig in die Drama-Sparte abgerutscht.
Tja, und Nic der angebliche Frauenheld? Der war gar nicht so ein Weiberheld wie die Autorin ihn noch zu Beginn des Buches angepriesen hat. Denn eigentlich war Nic ein netter und ziemlich süßer Typ. Vor allem wenn es um seine beste Freundin Mia geht. Ich fand es toll, wie er sich um sie bemüht hat und das obwohl er immer wieder selbst von Unsicherheiten geplagt wurde. Und ja, er war natürlich auch sexy. Das ist so ein Punkt der wohl bei (kaum) einem Protagonisten fehlen darf.
Was die Beziehung der beiden angeht, die war zu Beginn des Buches wirklich gut. Ich bin ja allgemein schon ein Fan dieser 'Von Freunden zu Geliebten'-Geschichten. Und die Beziehung zwischen Nic und Mia hat auch wirklich genau so begonnen wie ich sie mag. Auch wenn die Spannung zwischen den beiden immer eher etwas seichter war und ich die Hoffnung hatte das diese im Verlauf der Geschichte noch etwas intensiver wird. Nur ist das leider nicht so wirklich eingetroffen. Denn das ständige Drama und Hin und Her zwischen Mia und Nic hat einfach immer wieder die Spannung rausgenommen. Sodass die Nähe zwischen den beiden nie allzu tief wurde.


Jetzt muss ich aber einfach noch ein paar Punkte ansprechen, die mich wirklich gestört haben.
Zum einen war das die Dramatik des Romans. Denn eine Rockstar-Geschichte in irgendeiner englischen Kleinstadt passt nicht ganz so gut. Für die Geschichte zwischen besten Freunden, mag das perfekt passen. Doch als Setting für einen Rockstar hat es einfach immer wieder an Tempo genommen. Und wenn wir gerade bei Rockstars sind, dann muss ich auch noch anmerken, dass dieser Aspekt leider auch irgendwie zu kurz kam. Man hat einfach dieses Feeling von einem Rockstar nicht bekommen. Es gab zu wenige Szenen wo man wirklich mitbekommen hat, was für ein charismatischer Frontmann Nic ist. Dafür haben sich andere Stellen zu sehr gezogen. Und auch das die Autorin dann noch durch einen Stalker etwas Spannung (wobei ich wirklich bis zum Schluss nicht wusste wer dahinter steckt) in die Geschichte bringen wollte, machte meinen fehlenden Musik-Aspekt nicht wett.
"Obwohl sie jetzt wusste, dass er irgendwo da draußen war, umjubelt von unzähligen Fans, fühlte sie sich elend. Warum rief er sie nicht zurück? Wo war nur ihr bester Freund bei all dem Zirkus geblieben?"
Doch mein größtes Problem hatte ich wirklich mit der Perspektive und dem Schreibstil. Denn die Geschichte wurde nicht, wie in Liebesromanen eigentlich üblich, aus der Ich-Perspektive erzählt. Sondern hier wurde die personale Erzählung gewählt. Wobei ich finde, das diese Erzählperspektive es immer etwas schwer macht, sich in die Geschichte einzufinden und eine Verbindung mit den Charakteren aufzubauen. Und genau so war es auch hier. Doch viel schlimmer fand ich, dass die Autorin wirklich gute Ideen hatte, trotz einiger Klischees, doch diese wurden einfach nicht gut umgesetzt. Denn viele dieser Ideen und Handlungen wurden irgendwie nur angeschnitten und nicht richtig zu Ende gebracht. Ganz schlimm ist mir das bei den Sex-Szenen aufgefallen. Denn diese gab es zwar vereinzelt, aber so schnell wie sie gekommen sind, so schnell wurden sie auch wieder in ein paar Sätzen abgehandelt. Da hatte man als Leser kaum Zeit wirklich mitzufühlen.
Alles in allem ist Backstage Love - Unendlich nah eine gute Geschichte, die mir gerade zu Beginn und zum Ende (welches wirklich süß und toll war) der Geschichte wahnsinnig gut gefallen hat. Zwischendrin leider so seine Ecken und Kanten hatte, die einem als Leser etwas die Spannung genommen haben. Nichtsdestotrotz werde ich wohl auch noch das zweite Buch lesen, einfach weil die Andeutungen in diesem ersten Teil der reihe mich wahnsinnig neugierig gemacht haben.


Eine Rockstar-Geschichte die viele gute Ansätze zu bieten hat, welche allerdings nicht alle genutzt wurden.



Danke an den Droemer-Knaur Verlag für die Bereitstellung des Buches als Rezensionsexemplar.


1 Kommentar:

  1. Hey Steffi,

    meine Kritikpunkte stimmen so ziemlich genau mit deinen überein. Mich hat vor allem die (unnötige) Dramatik und der Erzählstil gestört. Ich hoffe Lizzys und Liams Geschichte steigert sich da noch!

    Liebe Grüße & einen schönen Donnerstag
    Jacki von Liebe Dein Buch

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