Mittwoch, 30. Dezember 2020

[Rezension] All Saints High - Der Verlorene

Buchcover



Infos


Titel: All Saints High - Der Verlorene
Autor: L.J. Shen
Anzahl der Seiten: 464
Verlag: LYX
Preis: 12,90 €
ISBN-13: 978-3-7363-1196-1
Erscheinungsdatum: 21. Dezember 2020
Rezensionsexemplar: Nein.



Als Lenora Astalis erfährt, dass Vaughn Spencer eines der begehrten Stipendien für die Kunst-Akademie ihres Vaters  bekommen hat, sieht sie ihre Chance gekommen: Endlich kann sie sich dafür rächen, dass Vaughn ihr an der All Saints High  das Leben zur Hölle gemacht hat. Doch es kommt ganz anders, denn Lenora soll Vaughns Assistentin werden und mit ihm zusammenarbeiten! Je besser sie das Künstler-Genie mit dem eiskalten Blick kennenlernt, desto deutlicher wird, dass sich hinter seiner grausamen Fassade mehr verbirgt als angenommen. Und bald kann Lenora das Prickeln, das sie schon immer in Vaughns Nähe gespürt hat, nicht mehr ignorieren …


Ich kann es wirklich gar nicht oft genug sagen, aber L.J. Shen ist die Queen von kranken und emotionalen Geschichten. Ich dachte wirklich, dass ich All Saints High - Die Prinzessin lieben würde, aber Der Verlorene hat dieses Buch locker von seinem Thron gestoßen. Dieses Buch ist der absolute Wahnsinn und auf dem letzten Drücker noch ein Jahreshighlight von mir.

Was passiert in diesem Buch?
"Ars longram vita brevis. - Die Kunst währt lange, das Leben nur kurz."
Alles was Lenora und Vaughn anscheinen verbindet, ist ihre Liebe zur Kunst und ihr Hass gegenüber dem anderen. Diese zwei Konstanten ziehen sich durch die Jahre und die Beziehung der beiden. Als sie nun dazu gezwungen sind zusammenzuarbeiten, ist ein Krieg zwischen ihnen vorprogrammiert. Doch nicht nur das, sondern auch die Anziehung zwischen Lenora und Vaughn ist nach jedem Aufeinandertreffen unausweichlicher. Was von beidem als erstes Überhandnehmen wird, der Hass oder dieses Prickeln, steht allerdings noch in den Sternen.

Konnten mich die Protagonisten überzeugen?

Oh das konnten beide auf jeden Fall. Wobei ich jetzt schon sagen kann, dass ich besonders Vaughn mit Haut und Haaren verfallen bin.
Aber erst einmal zu Lenora. Sie ist, glaube ich die bisher ausgefallenste Protagonistin von L.J. Shen. Eine Mischung aus Goth, Künstlerin und nettem Mädchen von Nebenan. Dabei mochte ich an ihr vor allem, dass sie nicht auf den Mund gefallen ist, sich nichts gefallen lässt und auch zurückschubst. Sie kuscht nicht, sondern ist dem Protagonisten ebenbürtig und das habe ich in den anderen Büchern der Autorin manchmal vermisst. Dazu kommt noch ihr künstlerisches Talent, welches mich in ihren Bann gezogen und mich fasziniert hat. Lenora war schlicht eine meine liebsten weiblichen Charaktere aus diesem Buchuniversum.


Und was Vaughn angeht, so hätte ich nie damit gerechnet was für ein Charakter hinter ihm steckt. Er ist so viel mehr als ich erwartet hätte. Natürlich hatte ich erwartet, dass er etwas von Vicious an sich hatte. Wie der Vater so der Sohn eben. Und ja, diese kaltherzige und berechnende Seite hatte er auf jeden Fall, aber besonders seine liebevolle und verletzliche Seite hat mich angesprochen. Und auch seine gebrochene Seite. Vaughn war schlicht so facettenreich, das ich von den Gefühlen, die er in sich trägt, fast erschlagen wurde. Er war einfach eine geballte Mischung aus allem was ich liebe. Ein Protagonist zum Niederknien.
"[...] als ich zum ersten Mal das Gesicht des Mädchens sah, das ich für immer lieben würde. Denn, Lenora Astelis, es ist Liebe. Es ist immer schon Liebe gewesen. Liebe mit vielen Masken, Umwegen und hässlichen Wahrheiten."
Auch die Beziehung der beiden ist etwas ganz besonderes. Natürlich ist es, typisch für die Autorin, eine Verbindung voller Hass und Verachtung, die sich aber nach und nach auch entwickelt. Mich hat vor allem die offene und ehrliche Kommunikation zwischen den beiden gefesselt. Sie waren auf einer Augenhöhe und haben den anderen zu seinem besten animiert. Selbst als sie sich noch gehasst haben. Und noch viel wichtiger, Vaughn und Lenora haben den anderen so hingenommen wie er ist, sie wollten den anderen nicht ändern oder auch nur verbiegen. Also kurz zusammengefasst, die beiden passten einfach perfekt zusammen.

Gab es etwas, was mir nicht gefallen hat?

Nein, absolut gar nichts. Ich habe alles von der ersten bis zur letzten Seite geliebt.

Gab es etwas, was ich noch erwähnen muss?

An dieser Stelle muss ich etwas erwähnen, was ich in den anderen Rezensionen immer etwas außen vor gelassen habe. Nämlich die Thematik des Buches. L.J. Shen ist mittlerweile dafür bekannt, dass sie immer sehr heikle Themen in ihren Büchern behandelt, die oftmals eine echte Gratwanderung darstellen. Die Thematik und damit die Vergangenheit die sie Vaughn gegeben hat, war allerdings noch ein ganzes Stück aufwühlender als jede andere. Und ich muss ehrlich sagen, dass ich manchmal wirklich schlucken und tief durchatmen musste. Also hier ein kleiner Hinweis, auch wenn es möglicherweise spoilert, lest die Triggerwarnung des Buches.

Wie ist meine abschließende Meinung zum Buch?


Ich kann es gar nicht oft genug sagen, aber All Saints High - Der Verlorene ist nicht nur der krönende Abschluss der Reihe, sondern auch eins meiner Jahreshighlights. Denn diese Geschichte hatte einfach alles. Fesselnde und tiefgründige Charaktere, eine emotionsgeladene Story und einen poetisch intensiven Schreibstil. Dieses Buch hinterlässt wahrlich bleibenden Eindruck und wird noch lange in mir nachklingen.


Dieses Buch entwickelt eine absolute Sogwirkung! Es ist krank, greift Themen, auf die sehr aufwühlend sind und ist dazu noch aufgeladen mit Emotionen.







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