Mittwoch, 30. Dezember 2020

[Rezension] All Saints High - Der Rebell

Buchcover



Infos


Titel: All Saints High - Der Rebell
Autor: L.J. Shen
Anzahl der Seiten: 458
Verlag: LYX
Preis: 12,90 €
ISBN-13: 978-3-7363-1195-4
Erscheinungsdatum: 28. Juli 2020
Rezensionsexemplar: Nein.




Nicht alle Liebesgeschichten sind gleich. Unsere hatte zerrissene Kapitel, fehlende Absätze und ein bittersüßes Ende.
Knight Cole und Luna Rexroth sind schon seit ihrer Kindheit beste Freunde, auch wenn sie völlig unterschiedlich sind. Knight ist Captain des Footballteams und der Star der Schule, Luna schüchtern, introvertiert und am liebsten für sich. Und dennoch fühlen sich die beiden, als wären sie zwei Teile eines Ganzen. Ohne den anderen sind sie einfach nicht vollständig. Aber genau dieses Gefühl hält sie davon ab, dem Knistern nachzugeben, das sie nun schon seit ein paar Jahren immer stärker spüren. Denn das Risiko, einander zu verlieren, ist mehr, als sie ertragen könnten ...


Ich hab ja schon gesagt, wie sehr ich mich allgemein auf die All Saints High Reihe gefreut habe, aber auch Der Rebell habe ich wohl noch ein kleines bisschen mehr hingefiebert. Und das aus dem einfachen Grund, weil mir die Geschichte von Lunas Eltern bisher die Liebste war und ich sehr gehofft hatte das Luna und Knight da noch einen draufsetzen könne. Tja, ihr merkt schon, ich spreche in der Vergangenheitsform...

Was passiert in diesem Buch?

Luna und Knight könnten nicht gegensätzlicher sein. Er laut, beliebt und ein ziemlicher Arsch. Sie leise, zurückhaltend und hilfsbereit. Und doch sind es auch gerade diese Unterschiede die Luna und Knight seit ihrer Kindheit zusammenschweißen. Es gab bisher kaum einen Tag, den die beiden getrennt verbracht haben ... bis jetzt. Denn Luna ist dabei die Highschool abzuschließen und auf ein College zu gehen und Knight muss noch ein weiteres Jahr in Todos Santos bleiben bis zu seinem Abschluss. Doch genau das ist es, was beide jetzt auseinanderreißen könnte.
"Beende diese beschissene endlose Geschichte von Luna Rexroth und Knight Cole. Die Katze ist müde, und die Maus ist krank. Das Ganze ist eine Liebesgeschichte, die zu viele miese Wendungen genommen hat und zur Parodie geworden ist."
Konnten mich die Protagonisten überzeugen?

Leider muss ich sagen, dass Luna und Knight (besonders letzterer) mich nicht so sehr von sich überzeugen konnten wie erhofft.
Wer schon die Sinners of Saint Reihe gelesen hat, hier besonders Scandal Love, der kennt Luna und ihre Eigenheiten schon. Diese hat sie im Verlauf der Jahre auch nicht abgelegt, sodass sie auch weiterhin nichts bzw. nur wenige Worte spricht. Dafür passiert in ihrem Inneren eine ganze Menge mehr, was für mich der Punkt war, der mich am meisten an ihr begeistern konnte. Allerdings muss ich sagen, dass ich mich trotzdem sehr schwergetan habe mit Luna warmzuwerden. Natürlich konnte ich ihre Probleme nachvollziehen und hatte oft auch wirklich Mitleid mit ihr, aber sie macht dadurch ihre Situation nicht besser. Ganz im Gegenteil. Und das sie dazu auch noch so unheimlich feige war, hat mich manchmal mehr als nur ein wenig genervt. Sie war ein süßes und nettes, aber ängstliches Mädchen ohne rechtes Rückgrat. Glücklicherweise hat sie sich im Verlauf der Geschichte entwickelt, sodass sie mir auch immer sympathischer wurde. Allem voran deswegen, weil sie zum Schluss endlich für sich selbst eingestanden ist, dies war ein guter erster Schritt.
Was Knight angeht, so konnte ich mich noch weniger für ihn begeistern. Ehrlich, er war kindisch, aufbrausend, ein absolutes Arschloch und hatte keinen Funken Courage in sich. Er hat sich und seine Situation die gesamte Zeit selbst bemitleidet und hatte nicht einmal den Arsch in der Hose um etwas daran zu ändern bzw. sich auch nur damit auseinanderzusetzen. Nein, stattdessen hat er sich betäubt mit allem, was er in die Finger bekommen hat. Meine Güte, Knight ging mir so sehr auf die Nerven. Auch das er am Ende mit Ach und Krach noch die Kurve bekommen hat, hat dies alles nur geringfügig besser gemacht. Ich habe mir schlicht etwas mehr von Knight versprochen, besonders wenn man bedenkt, wer sein Vater ist. 


Das Luna und Knight einmal ein Paar werden, ich glaube das hat man schon in Scandal Love geahnt, obwohl die beiden da erst ein paar Jahre alt waren. Doch das die Beziehung der beiden so toxisch und dysfunktional sein würde, damit habe ich nicht gerechnet. Ich weiß, dass dies eins der Markenzeichen von L.J. Shen ist, doch bei Der Rebell ist es mir irgendwie ganz sauer aufgestoßen. Denn dafür, dass sie ach so lange beste Freunde gewesen sind, gingen sie zwischendurch schrecklich miteinander um. Dazu kam noch, dass ich kaum Emotionen geschweige denn Liebe oder Verlangen zwischen ihnen gespürt habe. Ganz ehrlich, die beiden wären an einigen Punkten besser dran gewesen, wenn sie einfach ganz die Finger voneinander gelassen hätten.

Gab es etwas, was mir nicht gefallen hat?

Ich habe ja nun schon so einiges angesprochen, aber ich muss auch noch einen weiteren Punkt ansprechen. Denn auch wenn es in jedem Buch der Autorin immer wieder ein Hin und Her gibt, so war mir es in diesem Buch einfach zu viel. Für mich hätte die Geschichte etwas weniger Achterbahnfahrten und dafür mehr Tiefgang und Gefühle haben dürfen. Und wo wir gerade dabei sind, so hätte die Geschichte gut und gerne um 100 Seiten gekürzt werden können und wäre besser gewesen.

Gab es etwas, was ich noch erwähnen muss?

Ja, denn auch wenn ich viel zu kritisieren hatte an der Geschichte, so mochte ich zwei Dinge trotzdem. Wobei ich jetzt nicht sagen kann, dass ich die Handlung von Rosi und Dean mochte. Denn diese war tatsächlich der Teil der Geschichte, der mir mehrmals Tränen in die Augen getrieben und mich auch etwas fühlen lassen hat. Davon hätte ich mir deutlich mehr Momente im Buch gewünscht, und zwar zwischen Luna und Knight.


Und dann muss ich auch wie immer noch den Schreibstil der Autorin ansprechen. Denn dieser hat sich trotz allem nicht verändert und ist genauso mitreißend wie in all ihren anderen Büchern. 

Wie ist meine abschließende Meinung zum Buch?

Wie ich Anfangs schon gesagt habe, war dieses Buch eigentlich meine Hoffnung auf ein Jahreshighlight bzw. ein Favorit der Reihe. Tja, wie es manchmal so mit Hoffnungen ist, zerplatzen diese sehr leicht und nun stehe ich mit dem bisher schlechtesten Buch von L.J. Shen da.
"Träume sind nur Realität in der Warteschleife, Moonshine."
Für mich passte einfach die Geschichte nicht. Es gab zu wenig Emotionen, viel zu viel Drama (unfassbar, dass ich das mal sagen werde bei einem Buch dieser Reihe) und Charakteren die ich nur bedingt leiden konnte. Genau aus diesen Gründen habe ich auch lange über meine Bewertung nachdenken müssen, denn trotz allem hatte die Geschichte gute Ansätze und Nebenhandlungen und die waren es, die mich im Endeffekt zu der besseren Bewertung bewogen haben.


Für mich das bisher schwächste Buch von L.J. Shen. Keine Emotionen, zu viel Drama und Charaktere mit denen ich nicht warmgeworden bin.







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