Montag, 11. November 2019

[Rezension] Wenn Donner und Licht sich berühren

Buchcover



Infos


Titel: Wenn Donner und Licht sich berühren
Autor: Brittainy C. Cherry
Anzahl der Seiten: 375
Verlag: LYX
Preis: 12,90€
ISBN-13: 978-3-7363-0830-5
Erscheinungsdatum: 29. April 2019
Rezensionsexemplar: Ja. Danke an den Verlag für die Bereitstellung.




Sich in Jasmine Greene zu verlieben, fühlte sich an wie ein warmer Sommerregen. Leicht und unbeschreiblich schön. Aber als wir uns Jahre später wieder gegenüberstehen, ist von dem Sommerregen nichts mehr übrig. Stattdessen sehe ich in ihren Augen einen tosenden Sturm. Wie lange tobt er schon dort? Wie lange hat er sich schon in ihrer Seele zusammengebraut? Ihr Herz ist für immer gebrochen, und ich hasse mich dafür, dass ich es jetzt erst bemerke – wo es vielleicht schon zu spät ist.


OMG wisst ihr, wie lange es her ist das ich ein Buch von Brittainy C. Cherry gelesen habe? So knapp 3 Jahre dürfte das jetzt tatsächlich schon her sein. Damals hat sie mich mit Verliebt in Mr. Daniels emotional so fertig gemacht, dass ich mich die gesamte Zeit an keins ihrer weiteren Bücher getraut habe. Doch vor ein paar Tagen habe ich mich meiner "Angst" gestellt und endlich Wenn Donner und Licht sich berühren gelesen und mittlerweile weiß ich gar nicht mehr warum ich so lange gewartet habe, ein weiteres Buch der Autorin zu lesen.


Was passiert in diesem Buch?

Jasmine Greene ist die Tochter eines Musikers und einer sehr ehrgeizigen Mutter. Ihre Mutter ist dabei so ehrgeizig, dass sie mit allen Mitteln probiert Jasmine zu jemanden zu machen, der sie überhaupt nicht ist. Das alle scheint jedoch besser zu werden, als die drei sich in New Orleans niederlassen und Jasmine das erste Mal in ihrem Leben auf eine öffentliche Schule gehen darf. Denn genau dort trifft sie auf Elliott. Der Junge der ihr gesamtes Leben verändern wird. Denn obwohl die beiden sich für ein paar Jahre aus den Augen verlieren, aus dem Herzen des anderen sind sie nie ganz verschwunden.

Konnten mich die Protagonisten überzeugen?

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt, in der einen sind Jasmine und Elliott gerade 16 Jahre, in der zweiten 22 Jahre und ich muss ehrlich sagen, dass mir die Protagonisten in der ersten Zeitebene mehr zugesagt haben. Aber alles in allem waren beide tolle Charaktere.
"Wie können mich alle lieben, wenn sie keine Ahnung haben, wer ich bin?"
Lasst mich aber erst einmal mit Jasmine bzw. Jazz anfangen. Sie ist auf den ersten Blick ein Mädchen, egal ob damals oder heute, das alles hat. Sie ist beliebt, sieht gut aus und ist dabei Karriere als Sängerin zu machen. Doch das ist eben nur der oberflächliche erste Blick. Unter ihrer Fassade ist sie ziemlich unglücklich. Sie will eigentlich keine Sängerin werden und macht all dies nur, um ihre Mutter stolz zu machen. Erst als sie auf Elliott trifft, öffnet sie sich. Sie lernt sich selbst mehr zu schätzen und auch einmal das zu machen was sie möchte. Diese Wandlung und das Wachsen von Jazz fand ich wirklich toll und machte sie mir unheimlich sympathisch. Im zweiten Teil der Geschichte hatte ich ein wenig mehr Probleme mit ihr, denn irgendwie ist die Verbindung, die ich im ersten Teil zu Jasmine aufgebaut habe dort verschwunden. Ich brauchte erst wieder ein paar Kapitel um diese Verbindung wiederzufinden. Doch selbst dann mochte ich die ältere Version von Jazz nicht ganz so gern, mir fehlte einfach ein wenig an Emotionen. Zusammengenommen, war Jasmine eine tolle Protagonistin, nett, loyal, fürsorglich und talentiert, bei der ich trotzdem eine Weile brauchte um mit ihr warmzuwerden.


Bei Elliott war das sehr ähnlich. Im ersten Teil der Geschichte mochte ich ihn wirklich sehr sehr gern. Er war ein wirklich schüchterner Junge, der gemobbt und drangsaliert wurde, vor allem auch, weil er stotterte, wenn er nervös wurde. Was er so ziemlich immer war. Aber gerade das machte ihn so süß und sympathisch. Was ich wirklich sehr an ihm mochte, war seine Liebe zur Musik. Wenn Elliott Saxofone spielt, ist er ein komplett anderer Mensch, wirklich liebenswert. Er war authentisch, tollpatschig und wirklich süß. Bis etwas Schlimmes in seinem Leben passiert ist. Denn zum zweiten Teil hin hat Elliott sich komplett verändert. Er hat trainiert wie ein verrückter, sowohl körperlich als auch an seiner Aussprache, hat den Kontakt zu jedem abgebrochen und war ziemlich labil. Hier muss ich sagen, dass ich ihn eher kalt und abweisend fand, er hatte einfach nichts mehr mit dem süßen Jungen gemeinsam, was sehr schade war. Erst zum Ende der Geschichte hin wurde Elliott wieder zu dem Jungen/Mann, den ich mir gewünscht und auch ins Herz geschlossen habe.
"Wenn sie dir jemals das Gefühl gibt, nicht du selbst zu sein. Wenn sie dir jemals wehtut und due weglaufen musst, dann laufe hierher. Laufe zu mir zurück, und ich werde mich um dich kümmern. Ich werde immer für dich da sein, okay?"
Ein Markenzeichen von Brittainy C. Cherry sind emotionale Geschichten und Beziehungen und genau das hat sie auch wieder hier gezeigt, wenn auch nicht so ganz wie ich es mir erhofft hatte. Dabei war das Band zwischen Elliott und Jasmine wirklich etwas Besonderes, zumindest am Anfang. Als die beiden jünger waren, sich kennen und auch lieben gelernt haben fand ich die Beziehung der beiden wirklich außergewöhnlich. Man konnte die Liebe der beiden nur so spüren und ich habe sogar ein paar Tränen verdrückt, als die beiden sich getrennt haben. Hier jedoch entspringt auch mein Problem. Denn wenn das Band zwischen ihnen so tief und fest ist wie beide immer wieder behaupten, verstehe ich nicht wie Elliott die Liebe seines Lebens einfach so hat ziehen lassen und nicht mit ihr gesprochen hat über das was ihn umtreibt. Das passte einfach nicht für mich. Als Erwachsene war die Beziehung zwischen ihnen auch anders, was natürlich verständlich ist. Hier drehte es sich vor allem darum, dass sie verarbeiten, heilen und zusammen wachsen. Nur ging es hier für mich zu seicht zu, es ging einfach mehr um die Anziehung zwischen beiden als um die Tiefe der wichtigen Themen. Dennoch waren beide zusammen ein Paar, was wirklich toll zusammengepasst hat und deren Geschichte einen mitgenommen hat.

Gab es etwas, was mir nicht gefallen hat?

Ich habe nun ja schon ein paar Dinge anklingen lassen, die mir nicht ganz so gut gefallen haben, doch einen weiteren Punkt muss ich noch ansprechen. Nämlich die Tiefe der Emotionen. Wie ich eingangs schon gesagt habe, hat mich mein erstes und bisher einziges Buch von Brittainy C. Cherry emotional aufgewühlt und genau das hatte ich mir auch bei Wenn Donner und Licht sich berühren auch erhofft. Doch so schön die Geschichte auch war, die erwarteten Emotionen blieben aus bzw. waren bei weitem nicht so tief und aufwühlend wie erhofft. An einigen Stellen war die Geschichte regelrecht seicht. Da hätte man, für meinen Geschmack, noch ein wenig mehr herausholen können.

Wie ist meine abschließende Meinung zum Buch?

Abschließend kann ich wohl nur sagen, dass ich Wenn Donner und Licht sich berühren sehr gernemochte, ich mir doch aber noch etwas anderes erhofft hatte. Die Geschichte war zwar emotional, doch vor allem süß und tragisch. Die Nebencharaktere haben der Story zusätzlich noch Charme verliehen und der Schreibstil der Autorin war auch wundervoll. Deswegen kann ich dem Buch zwar keine 5 Sterne geben, es aber dennoch nur jedem von euch empfehlen.


Der erste Teil hat mir bei weitem besser gefallen, vor allem, weil es dem zweiten an Emotionen gefehlt hat.




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