Samstag, 23. November 2019

[Rezension] Never Too Close

Buchcover



Infos


Titel: Never Too Close
Autor: Morgane Moncomble
Anzahl der Seiten: 463
Verlag: LYX
Preis: 12,90€
ISBN-13: 978-3-7363-1122-0
Erscheinungsdatum: 30. September 2019
Rezensionsexemplar: Ja. Danke an den Verlag für die Bereitstellung.




Wenn aus besten Freunden plötzlich mehr wird ...
Seit sie gemeinsam in einem Aufzug eingeschlossen waren, sind Loan und Violette beste Freunde. Das zwischen ihnen ist vollkommen platonisch – zumindest bis jetzt. Denn als Violette beschließt, dass sie nicht länger Jungfrau sein will, ist es Loan, den sie bittet, ihr auszuhelfen. Schließlich vertraut sie niemandem so sehr wie ihrem besten Freund. Loan ist von der Idee zunächst alles andere als begeistert, doch schließlich willigt er ein. Es ist ja nur dieses eine Mal ... oder?


Ich habe so lange darauf gewartet Never Too Close zu lesen, denn dieses Buch schien alles zu verbinden, was ich so gerne mag. Eine Liebesgeschichte zwischen Freunden, ein bisschen Drama und vor allem Paris. Eigentlich die besten Voraussetzungen für eine richtig gute Geschichte. Tja, eigentlich. Denn so ganz war Never Too Close dann doch nicht das, was ich mir erwartet habe.

Was passiert in diesem Buch?

Für ihr Studium zieht die junge angehende Modedesignerin Violette nach Paris, die Stadt der Liebe. Doch anstatt wirklich Liebe zu finden, findet sie hier ihren neuen besten Freund Loan als sie mit ihm in einem Aufzug stecken bleibt. Von diesem Moment an sind die beiden unzertrennlich. So unzertrennlich, dass Loan auch schon bald als dritter Mitbewohner bei Vio einzieht. Und irgendwie scheint ihre Freundschaft auch wirklich gut zu funktionieren. Bis zu dem Moment als Vio Loan bittet, als Freundschaftsdienst ihr ihre Jungfräulichkeit zu nehmen. Ab diesem Punkt scheint die einfache platonische Freundschaft zwischen den beiden immer unmöglicher zu werden...
"Okay. Aber ich stelle zwei Bedingungen. Erstens: Wir machen es nur einmal. Zweitens: Unsere Freundschaft steht an erster Stelle."

Konnten mich die Protagonisten überzeugen?

Hier muss ich leider sagen, dass mich tatsächlich die meisten Charaktere in diesem Buch nicht wirklich von sich überzeugen konnten. Tatsächlich nur der Protagonist Loan und selbst bei ihm hatte ich ein paar Dinge, die mir nicht gefallen haben.


Aber lasst mich erst einmal mit der Protagonistin Violette beginnen. Sie mochte ich zu Beginn der Geschichte wirklich ziemlich gerne. Sie war eine süße und aufgeweckte junge Frau, die gerade ihr ganz eigenes und unabhängiges Leben in einer aufregenden Stadt beginnt. Ich fand sie wirklich ziemlich sympathisch in der ersten Hälfte des Buches. In der zweiten wurde sie dann schon ein wenig anstrengender und im dritten und letzten Teil des Buches muss ich leider sagen, dass Vio mir ziemlich auf die Nerven ging. Aus dieser süßen, liebevollen, loyalen und witzigen Mädchen ist irgendwann einfach eine Nervensäge geworden. Sie hat begonnen fragwürdige Witze zu reißen, irgendwelche Dinge lustig zu finden, die absolut nicht witzig waren, sie hat so oft überreagiert und dann auch noch gelogen und für sie wichtige Leute vor den Kopf gestoßen als wäre das ihr gutes Recht und sich nicht einmal wirklich schuldig gefühlt. Nein sorry, das war dann irgendwann einfach zu viel. Natürlich hatte sie auch noch ihre Momente in den zwei anderen Teilen wo ich sie mochte, aber die wurden schlichtweg immer seltener, sodass ich sie als Protagonistin insgesamt nicht wirklich toll fand.
Loan war mir da um einiges sympathischer. Er war so der typische Good-Guy von nebenan. Er war Feuerwehrmann, lieb und nett, hat versucht es jedem und allen recht zu machen (besonders Vio) und war einfach nur süß. Vielleicht auch ein wenig zu sehr. Versteht mich nicht falsch, ich mochte Loan wirklich sehr gerne, er war ein toller Typ, aber irgendwie haben mir bei ihm ein paar Ecken gefehlt. Er war so romantisch und loyal, er hat Vio jeden Wunsch erfüllt, auch wenn er genau wusste, dass es nicht gut enden würde, aber irgendwie war mir das alles viel zu glatt und zu zuckersüß. Ich mag zwar auch mal einen netten Typen als Protagonisten, aber ein oder zwei Macken oder Ecken hätten ihn als Charakter vielleicht noch ein wenig interessanter gemacht, das hat mir halt einfach gefehlt. Aber das ist jetzt keine große Kritik, da gab es andere Charaktere und Punkte, die mich wesentlich mehr gestört haben, sodass Loan wirklich noch ein positiver Punkt ist, denn ich an dieser Stelle hervorheben möchte.
"Unsere Freundschaft wird immer erdrückender. Ich weiß nicht, in welche Richtung wir unterwegs sind, ich weiß nur, dass ich, ohne es zu merken, von einem Tag auf den anderen aufgewacht bin ... und in meine beste Freundin verliebt war."
Jetzt zur Beziehung zwischen Loan und Vio. Wie ihr sicherlich mittlerweile wisst, bin ich ein großer Fan von Geschichten wo aus besten Freunden mehr wird. Die haben einfach immer etwas an sich was ich mag. Und auch hier mochte ich die Beziehung alles in allem ganz gerne. Doch was mich gestört hat war, dass beide so erstaunt waren, dass der Sex alles zwischen ihnen geändert hat. Ich meine...hallo...es wäre ja nicht so als könnte man miteinander schlafen und alles wäre wie zuvor. Nicht, wenn von beiden Seiten Gefühle im Spiel sind. Und, wenn sie nur platonisch sind. Das beide so erstaunt darüber waren, das hat mich schon ein wenig genervt. Trotzdem waren beide wirklich süß zusammen, sie passten einfach zusammen. Besonders die Freundschaft zwischen den beiden, war hier ein Punkt, der mir restlos gefallen hat. Vielleicht sogar noch mehr als die endgültige Beziehung zwischen ihnen.

Gab es etwas, was mir nicht gefallen hat?

Ja da gab es leider noch einige Punkte. Aber ich muss euch an dieser Stelle warnen, eigentlich vermeide ich es immer zu spoilern, aber an dieser Stelle wird es nicht ohne auskommen. Einfach, weil ich sonst wegen einen bestimmten Punkt meinem Unmut keinen freien Lauf lassen kann. Seid also gewarnt und lest an dieser Stelle nur weiter, wenn euch Spoiler nicht stören oder ihr das Buch selbst schon gelesen habt.


So jetzt lasst mich erstmal zu den anderen Charakteren kommen. Ich habe ja eben schon erwähnt, dass die wenigsten Charaktere in der Geschichte mich überzeugen konnten. Allem voran die Mitbewohnerin von Vio und Laon Zoe. Dieses Mädchen ging mir sowas von auf die Nerven. Sie war schrecklich eingebildet, hat sich ständig in Dinge eingemischt, die sie gar nichts angingen und hat dazu noch einen unheimlichen Männerverschleiß und eine Ausdrucksweise die unter aller Sau war. Ganz ehrlich, ich glaube, bei den Charakteren hat die Autorin sich so an den typischen Charakteristika bedient. Von Schlampe, Good Girl und Boy bis zu Arschloch war alles dabei. Was ja an sich nicht schlimm wäre, wenn sie eben nicht so viel auf einmal in dieser Story untergebracht hätte, das war viel zu viel und war irgendwann nur nervig, da die Autorin auch versucht hat jeden Charakter bis ins Kleinste zu beschreiben und in die Geschichte einzubinden. Was aber absolut nicht notwendig gewesen wäre, wenn man bedenkt, dass die Nebencharaktere noch ihre eigenen Bücher bekommen.
"Wir küssen uns lange Sekunden und genießen den Moment, diesen schicksalhaften Moment, in dem wir beide nackt sind und das Gleiche wollen. Dieser Moment, meine Damen und Herren ... in dem die oberste Regel gebrochen wird."
Aber das war ja nicht der einzige Punkt, der mich so gestört hat. Nein, jetzt kommt der Punkt den ich gerade spoilermäßig angekündigt habe. Nämlich der Punkt, dass Vio die ganze verdammte Zeit über ihren Freund betrogen hat! So etwas finde ich ja eh immer ganz schlimm, da ich Dreiecksbeziehung so gar nicht mag, aber hier war das sogar noch schlimmer. Denn Vio hat Clement am Anfang der Geschichte kennengelernt und nur weil sie ihm ihre Jungfräulichkeit nicht schenken wollte (bzw. panische Angst davor hatte das er herausfinden könnte das sie noch Jungfrau ist) hat sie Loan gefragt. Und anstatt die Beziehung mit Clement zu beenden als sie merkte, dass sie Loan liebt, hat sie Clement weiter etwas vorgespielt. Nein sorry, das war einfach nur so falsch und auch wenn Clement sich als Arsch entpuppt hat dieses Verhalten niemand verdient.
So jetzt zum letzten Punkt der mich richtig gestört hat und das war das unnötige Drama. Wo am Anfang die Geschichte noch wirklich schön und ansprechend war, wurde es zum Ende hin immer konstruierter und übertriebener. Es kam ein Drama nach dem anderen und noch ein Missverständnis und noch ein Zufall dazu, das war schlichtweg zu viel und fühlte sich zu gewollt an. Hier wäre das Motto 'Weniger ist mehr' eindeutig besser gewesen. Denn so haben sich besonders die letzten 100 Seiten ziemlich gezogen, sodass man die (für meinen Geschmack) hätte weglassen können.

Gab es etwas, was ich noch erwähnen muss?

Nach all meinen Kritikpunkten muss ich dennoch noch zwei positive Punkte ansprechen.
Nämlich zum einen der Schreibstil der Autorin. Den habe ich als sehr gut empfunden. Die Geschichte lies sich trotz allem flüssig, schnell und angenehm lesen. Dazu hatte der Schreibstil noch so einen leicht ätherischen und rauchigen Stil der mir sehr gut gefallen hat.
Und dann muss ich auch noch Paris ansprechen, also das Setting. Man hat zwar im Buch selber nicht ganz so viel von Paris mitbekommen, aber die Orte die angesprochen wurden und vor allem auch wie sie angesprochen wurden, hatten dieses bestimmte Paris-Feeling was ich so sehr liebe. Besonders da ich die Stadt an sich ja schon so liebe. Deswegen ein ganz dickes Plus. 

Wie ist meine abschließende Meinung zum Buch?

Wie ihr mittlerweile ja schon erkannt haben müsstet, bin ich für meinen Teil ziemlich enttäuscht von Never Too Close. Denn so toll diese Geschichte angefangen hat, so schlecht hat sie für mich geendet. Ich hatte alles in allem leider schlicht das Gefühl, als wollte die Autorin zu viel für dieses eine Buch und hätte einfach Punkte auf einer Liste abgestrichen, die noch in das Buch sollten, egal ob es passte oder nicht. Genau aus diesem Grund weiß ich auch, dass ich Teil 2 ganz bestimmt nicht lesen werde. Aber ob euch das Buch gefällt, da müsst ihr euch dennoch selbst ein Bild von machen, ich drücke euch auf jeden Fall die Daumen.


Leider wurde es immer schlechter und war in großen Teilen zu gewollt. Hier wäre weniger eindeutig mehr gewesen.




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