Donnerstag, 30. Dezember 2021

[Rezension] Bedrohliche Gefühle

Buchcover



Infos


Titel: Bedrohliche Gefühle
Autor: Linda Howard, Linda Jones
Anzahl der Seiten: 480
Preis: 10,99 €
ISBN-13: 978-3-745-70107-4
Erscheinungsdatum: 24. August 2021
Rezensionsexemplar: Ja. Danke an den Verlag für die Bereitstellung.




Ben Jernigan lebt abgeschieden auf einem Berg und kommt nur ins Tal, um sich Vorräte zu kaufen. Er möchte keinen Kontakt zu anderen Menschen, doch die schüchterne Sela Gordon hat es ihm angetan. Gegen seinen Willen muss er immer wieder an die schweigsame Frau denken. Sela wiederum würde nur zu gerne mehr über den gutaussehenden Exsoldaten wissen, doch als er das erste Mal mit ihr redet, warnt er sie vor einer herannahenden Katastrophe. Sie kann sich nicht vorstellen, dass Ben mit seiner Voraussage recht haben könnte, beginnt aber Vorräte zu kaufen. Als es zur Katastrophe kommt, ist Sela bewaffneten Banden ausgeliefert. Ob Ben die schöne Sela retten kann?


Du meine Güte, was habe ich da gelesen?

Auf Bedrohliche Gefühle bin ich eher durch Zufall aufmerksam geworden, bin aber durch das Cover und den Titel neugierig geworden. Nachdem ich dann den Klappentext gelesen habe, dachte ich, dass es sich bei dem Roman um einen Liebesroman handelt, der etwas in die Dark Romance Richtung geht. Stattdessen ist Bedrohliche Gefühle eine Dystopie mit sehr unpassenden Liebesszenen.

Was passiert in diesem Buch?

Vielleicht lag es an mir, aber als ich im Klappentext etwas von einer herannahenden Katastrophe gelesen habe, dachte ich nicht an eine Sonneneruption, die alles Technische lahmlegen würde und das für Jahre. Die Vorstellung ist wirklich gruselig. Denn ohne Strom geht heutzutage nicht mehr viel. Deswegen kann ich verstehen, dass es bei Sela, ihrer Familie, der ganzen Stadt und auch der Welt ums nackte Überleben geht. Hätte Sela allerdings keine Warnung von dem Eigenbrötler Ben bekommen, wäre sie bei weitem nicht so gut auf alles vorbereitet. Worauf sie nicht vorbereitet war ist, dass sie während der langen Monate nach der Katastrophe Ben immer näher kommen würde.

Konnten mich die Protagonisten überzeugen?

Hier gibt es von mir ein uneindeutiges jein. Denn wo ich mit Sela nur sehr langsam war geworden bin, war der mürrische und sehr wortkarge Ben für mich das Highlight des gesamten Buches.
Aber erst einmal zu Sela. Sie ist eine junge, geschiedene Frau, die sich um ihre Tante und ihre Nichte kümmert. Allgemein ist sie sehr hilfsbereit und süß, an manchen Stellen fehlte mir allerdings ein wenig Rückgrat. Warum ich so langsam mit ihr warm geworden bin weiß ich nicht einmal so richtig, denn eigentlich war sie sehr sympathisch. Aber sie ging in der Geschichte einfach total unter.
Ben hingegen stand, wenn er mal einen Auftritt hatte, klar im Vordergrund. Seine Präsenz war schlicht sehr einnehmend. Ich mochte selbst seine ruppige Art, denn er wollte definitiv nie etwas Böses, er kam einfach nicht so gut mit Menschen klar. Das hat sich allerdings nach und nach gelegt und das fand ich wirklich toll.
Und ja, in dieser Dystopie gab es tatsächlich auch eine Liebesgeschichte zwischen Sela und Ben. Die war allgemein recht nett, etwas oberflächlich für meinen Geschmack, und auch die Liebesszenen passten für mich oft nicht in den Kontext und zum Schluss ging alles so unheimlich schnell, da bekam man fast ein Schleudertrauma.

Gab es etwas, was mir nicht gefallen hat?

Tja, leider gab es da so einiges und das nervt mich richtig, denn die Geschichte hat so viele gute Ansätze, die aber einfach nicht ausgeschöpft wurden.
Aber fangen wir mal mit der KMA Katastrophe an. Dagegen hätte ich ja eigentlich gar nichts gehabt, ich bin zwar nicht ganz so der Fan von Dystopien, aber so bot sich ein guter Aufhänger für die Geschichte. Was mich allerdings sehr gestört hat war, dass sich durch diesen Aufhänger die komplette erste Hälfte des Buches nur um die Vorkehrungen vor der Katastrophe und dem Alltag danach drehten. Das ist zwar logisch und sicher auch authentisch. Allerdings nahm mir das zu große Teile der Geschichte ein. So wurde es schnell langweilig und alles zog sich viel zu sehr in die Länge. An diesem Punkt habe ich sogar darüber nachgedacht, ob ich das Buch nicht abbrechen soll.
Und ein weiterer Punkt, der mich sehr gestört hat, war der Schreibstil. Ich hatte vor diesem Buch tatsächlich noch nichts von den Autorinnen gelesen und war sehr überrascht, als das Buch plötzlich in der dritten Form geschrieben war. Damit komme ich allgemein nicht ganz so gut klar und durch die vielen Perspektiven wurde es daher nicht spannender, sondern eher verwirrender.

Wie ist meine abschließende Meinung zum Buch?

Ich habe ja nun schon einiges an Kritik gelassen und ich muss an dieser Stelle auch ehrlich zugeben, dass ich nach knapp 250 Seiten angefangen habe große Teile der Story nur noch zu überfliegen. Alles in allem war Bedrohliche Gefühle für mich ein Roman, denn ich mir hätte sparen können. Die Geschichte ist sehr langatmig und wird gerade mal auf den letzten 100 Seiten spannend. Auch die Charaktere waren in weiten Teilen alles andere als sympathisch. Für mich ist dieser Roman eindeutig ein Fehlgriff.


Alles in allem war dies wirklich ein sehr komischer Roman, der für mich eher sinnlos als lesenswert war.






Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Abschicken dieses Kommentars versichere ich, dass ich mir darüber im Klaren bin, dass auf dieser Seite automatisch über Blogger (Google) personenbezogene Daten erhoben werden.
Genauere Infos dazu gibt es in der Datenschutzerklärung.