Montag, 23. Oktober 2023

[Rezension] Iron Widow - Rache im Herzen

Buchcover



Infos


Titel: Iron Widow – Rache im Herzen
Autor: Xiran Jay Zhao
Anzahl der Seiten: 544
Verlag: Penhaligon
Preis: 18,00 €
ISBN-13: 978-3-7645-3288-8
Erscheinungsdatum: 26. Juli 2023
Rezensionsexemplar: Ja. Danke an den Verlag für die Bereitstellung.





Die 18-jährige Zetian tritt der Armee bei, um Rache an dem Mörder ihrer Schwester zu nehmen. Sie wird Konkubinen-Pilotin einer Kampfmaschine, die nur von der Qi-Magie eines Mannes und einer Frau gemeinsam aktiviert werden kann. Doch die Macht des männlichen Piloten ist viel größer als die seiner Partnerin, und ist er nicht vorsichtig genug, brennt er die ihm untergeordnete Pilotin aus. Bei Zetian ist es anders, und die junge Frau erlangt ihre Rache auf spektakuläre Weise. Plötzlich ist sie eine Macht, mit der zu rechnen ist. Wird sie das Land im Kampf gegen die Bestien jenseits der Großen Mauer zerstören, wie viele fürchten? Oder ist sie die letzte Hoffnung auf den Sieg?


Oh Gott, ich komme mir so schlecht vor diese Rezension zu schreiben. Ich habe wirklich lange überlegt, habe mir jetzt einige Tage Zeit genommen, um über meine Rezension nachzudenken und ich komme immer weiter zu dem Schluss, dass dieses Buch schlicht nicht meins war. Dabei wollte ich es so sehr lieben, wie die Millionen anderen Menschen auf TikTok und Co. Denn, wie kann man eine Story rund um eine starke Frau, chinesische Mythologie und Science Fiction nicht mögen? Tja, ich weiß es nicht, aber für mich passe einfach so vieles nicht.
Was mich als erstes wirklich gestört hat und was leider ein allgemeines Problem für mich war und mich die gesamte Geschichte daran gehindert hat in das Buch zu finden, war der Schreibstil. Ich hatte schon bei vielen englischen Rezensionen gelesen, dass man sehr stark gemerkt hat, dass Xirans Muttersprache nicht englisch ist, sie das Buch aber auf Englisch geschrieben hat. Hey, das ist alles okay und absolut kein Problem, aber für mich hat es in dem Moment, wo es ins Deutsche übersetzt wurde, noch um einiges verloren. An vielen Stellen hat es sich schlicht so angefühlt, als hätte ich den ersten groben Entwurf eines Plots gelesen. Es war nicht flüssig und sehr abgehackt. Die Dialoge fühlten sich an manchen Stellen nicht passend an und haben mich unheimlich in meinem Lesefluss gestört.
Mein zweites großes Problem war der Aufbau der Geschichte. Die Autorin hat unheimlich viel Zeit in das World-Building gesteckt und in den Aufbau der verschiedenen Charaktere. Dabei hatte ich an vielen Stellen das Gefühl, dass die Autorin einige Szenen super ausgearbeitet hat, diese haben mir auch deutlich besser gefallen, und andere wurden eher stiefmütterlich behandelt. Das war auch bei einigen Charakteren der Fall. Die Schwester von Zetian, die als Aufhänger der Geschichte dient, wird gefühlt einmal kurz erwähnt und danach spielt sie keine Rolle mehr, das passte für mich schlicht nicht. Es fühlte sich an, als hätte die Autorin ihr Augenmerk nur auf Punkte gelegt, die ihr Spaß gemacht haben (siehe chinesische Mythologie und den Science-Fiction-Teil der Geschichte) und andere als Lückenfüller genutzt, damit die Story irgendwo Sinn ergibt. Was manchmal auch eher weniger so war.
Was mich zu Zetian, ihrer Geschichte und ihrer Beziehung bringt. Zetian an sich war für mich kein wirklich toller Charakter. Ich konnte sie kaum leider, sie war eine sehr reizbare Person, was ich nur bis zu einem gewissen Punkt verstehen konnte. Ihre Vorgeschichte hat in mir ein gewisses Mitgefühl geweckt, doch bedauerlicherweise reichte dies bei weitem nicht aus. Der größte Pluspunkt für mich an dieser Story war die Beziehung von Zetian, denn dies war eine polyamore und das war schlicht etwas Neues. Dieser Aspekt der Geschichte war gut ausgearbeitet und war für mich stimmig, auch wenn die Liebesbeziehung definitiv nicht im Mittelpunkt stand.
Und jetzt zum letzten Punkt an dem Buch, was mich gestört hat und das war der angebliche Feminismus. Ja, er war vorhanden, das kann ich nicht bestreiten, doch außer Zetian (und das auch an einigen Stellen eher nicht) wurden Frauen/Mädchen in der Story definitiv nicht gut behandelt. Und ja, Zetian war ein starker Charakter, dagegen kann ich auf keinen Fall etwas sagen. Und ich verlange auch nicht, dass sich alle Frauen miteinander auskommen sollen, denn das wäre utopisch, aber hier werden alle heruntergemacht oder getötet. Wenn das Feminismus sein soll, dann habe ich ein ganz anderes Bild im Kopf.
So, jetzt wisst ihr, warum ich mich so schlecht fühle bei dieser Rezension. Ich habe mir so viel von Iron Widow – Rache im Herzen versprochen. Ich liebe so ziemlich alles, was mit der asiatischen Kultur zu tun hat und konnte es gar nicht abwarten dieses Buch zu lesen. Doch das war ein Satz mit X. Vielleicht, ganz vielleicht, probiere ich es zu einem späteren Zeitpunkt nochmal mit dem Buch. Man weiß ja nie, manchmal ist es einfach die falsche Zeit für eine Geschichte. Denn gute Ansätze waren da. Aber zumindest an diesem Punkt kann ich Iron Widow – Rache im Herzen nicht weiterempfehlen.


Meine Erwartungen waren wohl etwas zu hoch, denn leider war das Buch schlicht nichts für mich.





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