Sonntag, 23. Januar 2022

[Rezension] Blue - Wo immer du mich findest

Buchcover



Infos


Titel: Blue - Wo immer du mich findest
Autor: Nikola Hotel
Anzahl der Seiten: 432
Preis: 12,99 €
ISBN-13: 978-3-499-00577-0
Erscheinungsdatum: 14. Dezember 2021
Rezensionsexemplar: Ja. Danke an den Verlag für die Bereitstellung.




Jane ist allein. Weil ihre Mutter plötzlich gestorben ist. Weil ihr Bruder sie belogen hat. Und weil es ein Geheimnis gibt, von dem niemand erfahren darf. Da sie momentan nicht nach Hause will, schläft sie heimlich in dem Diner, in dem sie arbeitet. Zumindest lenkt der Job sie ab. Vor allem wenn Alex da ist. Alex, der arrogant, ironisch und aufbrausend ist. Und der sie trotzdem fasziniert. Denn nach und nach fällt ihr auf, dass der gutaussehende Politikstudent nur in bestimmten Situationen so bissig reagiert. Er scheint andere Menschen mit Absicht auf Distanz zu halten. Und als Jane den Grund dafür erfährt, bricht ihr das Herz …


Oh man, ich habe mich so auf Blue - Wo immer du mich findest gefreut. Besonders nachdem Teil 1 der Dilogie Ever - Wann immer du mich berührst für mich letzten Jahr ein absolutes Highlight war. Doch leider muss ich jetzt, nachdem ich das Buch beendet habe, sagen, dass ich sehr enttäuscht bin. Ich hatte mir definitiv was anderes erwartet.

Was passiert in diesem Buch?

Jane ist außer sich. Ihr großer Bruder, die einzige Stütze, die sie nach dem Tod ihrer Mutter noch hat, hat sie monatelang belogen. Gerade er wusste die ganze Zeit wer ihr leiblicher Vater ist. Und wäre das alles nicht schon schlimm genug, hat er auch noch eine Verbindung zu diesem. Eine Verbindung, die ihr Vater zu ihr nicht haben möchte. Verletzt versucht sie ihr Leben neu zu regeln und zieht kurzerhand aus der gemeinsamen Wohnung. Nur ihr Job und dieser unerträgliche Kunde Alex bilden in dieser Zeit eine Konstante in ihrem Leben. Auch, wenn sie auf Alex gern verzichten könnte. Denk sie zumindest zu Beginn...

Konnten mich die Protagonisten überzeugen?

Hier liegt leider ein sehr großes Problem von mir mit dem Buch, denn leider hatte ich sowohl mit Jane als auch mit Alex meine Probleme.
Aber lasst mich erstmal mit Jane beginnen, mit ihr hatte ich bedauerlicherweise die größeren Probleme. Angefangen dabei, dass ich mit ihrer ständigen negativen Art nichts anfangen konnte. Natürlich ist ihr Leben komplett aus den Fugen geraten und ich konnte es definitiv auch verstehen, dass sie aus dem Grund gerade nicht so richtig weiß, wie es weiter gehen soll. Aber ihre negative 'die Welt hasst mich'-Art gleich zu Beginn, hat es mir unheimlich schwer gemacht, mit ihr warmzuwerden. Dabei fand ich ihre toughe und willensstarke Art auf der anderen Seite auch sehr ansprechend. Aber das wurde eben zu sehr überschattet. Auch ihre ständigen Verwünschungen waren anfangs noch witzig, aber bald eher nervig. Und auch ihren Umgang mit ihrer Vater-Problematik fand ich leider nicht ganz so passend. Alles in allem hatte ich viele Probleme mit Jane, auch wenn sie gute Ansätze hatte und ich sie gerade zum Ende hin immer mehr mochte.
Bei Alex fand ich den Ansatz anfangs absolut erfrischend. Er war das genaue Gegenteil des so häufig anzutreffenden Bad-Boys. Er war eher ruhig und sanft, verletzt und hatte mit Frauen kaum Erfahrungen. Das gepaart mit seiner sarkastischen Art hat mir gut gefallen. Zumindest zu Beginn. Denn irgendwann ging mir sein ständiges heiß und kalt auf die Nerven und auch seine sarkastische Seite ist irgendwann eher in die verletzende Schiene geraten, da hörte für mich der Spaß auf. Seinen Background fand ich gut und er passte auch zu ihm, hier hätte ich mir allerdings noch ein wenig mehr gewünscht.
Tja, und wenn die Sympathie zu den Protagonisten fehlt, leidet meistens auch die Beziehung der beiden. Und das war hier auch so. Ich fand Jane und Alex an vielen Stellen tatsächlich süß und konnte auch die Verbindung zwischen ihnen spüren. Allerdings ging mir diese viel zu oft in allem andern unter.

Gab es etwas, was mir nicht gefallen hat?

Ich habe ja nun schon so einiges angesprochen, aber die zwei Sachen, die mich am meisten gestört haben, habe ich bisher nur leicht angerissen. Und das war Alex Familiendrama und Janes Umgang mit ihrem Vater. Beides dominierte über viele Seiten die Geschichte, wurde aber für mich sehr ungenügend gelöst. Gerade Alex Familienproblem wurde gefühlt so lange immer wieder analysiert und hat sich dann mit einer Seite erledigt. Das passte für mich schlicht nicht. Hier hätte man ein wenig tiefer gehen können. Auch wie Jane am Ende mit ihrem Vater umgegangen ist, passte nicht. Besonders, wenn man bedenkt, wie oft sie vorher geschimpft hat und wie verletzt sie war. Aber das war von einer auf die andere Seite plötzlich vergessen. Hier wäre wohl weniger mehr gewesen und man hätte sich eher auf ein Thema konzentrieren sollen. Besonders da Nikola Hotel auch unbedingt noch die Themen Vegetarismus, Feminismus und Geschlechterklischees ansprechen wollte. Mir war das schlicht zu viel des Guten.

Gab es etwas, was ich noch erwähnen muss?

Ich hab ja nun schon ziemlich viel an dem Buch auszusetzen gehabt, aber es gab natürlich auch Punkte, die mir sehr gut gefallen haben. Zum einen mochte ich die Nebencharaktere so ziemlich bedingungslos und auch das Setting (welches genau verrate ich nicht) hat mir unheimlich gut gefallen. Davon hätte ich gern noch mehr gehabt.

Wie ist meine abschließende Meinung zum Buch?

Tja, anschließend kann ich wohl nur sagen, dass Blue sehr viele gute Ansätze hatte, für mich aber an vielen Stellen zu viel war und trotzdem hatte ich das Gefühl, dass sich die 400 Seiten oft gezogen haben. Ich hätte auf die ein oder andere Thematik gern verzichtet, wenn dafür etwas mehr Tiefe in die Geschichte Einzug gehalten hätte. Gerade auch aus diesem Grund konnte Blue für mich nicht mit Ever mithalten.


Ich hatte zu hohe Erwartungen und bin schlussendlich doch ziemlich enttäuscht von Blue.







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