Mittwoch, 27. Oktober 2021

[Rezension] April & Storm - Stärker als die Nacht

Buchcover



Infos


Titel: April & Storm – Stärker als die Nacht
Autor: Karen Ashley
Anzahl der Seiten: 383
Verlag: Lübbe
Preis: 12,90 €
ISBN-13: 978-3-404-18431-6
Erscheinungsdatum: 27. August 2021
Rezensionsexemplar: Ja. Danke an den Verlag für die Bereitstellung.




Er bringt sie durch die Nacht. Und sie ihn zurück ins Leben.
Eigentlich wollte April nach einem schweren Schicksalsschlag einen Neuanfang in San Francisco wagen, gemeinsam mit ihrem Freund. Aber der ließ sie kurz nach der Ankunft im Stich. April ist trotzdem fest entschlossen, ihren amerikanischen Traum weiterzuverfolgen und ihr Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen. Die WG mit dem Musiker Storm ist nur der erste Schritt.
Als Storm bei April einzieht, sieht sie zwar seine äußerlichen Narben, von seiner geschundenen Seele ahnt sie jedoch nichts. Schon bald merkt sie, wie sie sich auf unerklärliche Weise zu dem mysteriösen Mitbewohner hingezogen fühlt. Mit aller Macht versucht sie, diese Gefühle zu ignorieren. Schließlich hat sie noch mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen und traut weder der Liebe noch Storm ...


Ich gebe es zu, ich bin mal wieder einem Cover zum Opfer gefallen. Schon beim ersten Anschauen habe ich mich in das Cover von Stärker als die Nacht verguckt. Doch wie es oft so ist, kann der äußere Schein trügen.


Was passiert in diesem Buch?

Nachdem April ein paar schwierige Jahre hinter sich hat, ist es für sie nun an der Zeit ein neues Kapitel aufzuschlagen. Und was würde sich da besser eigenen als ein Neustart in San Francisco mit ihrem Freund? Richtig, das ganze ohne ihren Freund. Denn dieser lässt sie kurz nach der Ankunft sitzen. Da er nicht nur ihr Freund war, sondern auch ihr Mitbewohner, ist sie nun zu allem auch noch auf der Suche nach einer neuen Mitbewohnerin. Doch anstatt ein Mädchen, was ihr eindeutig lieber gewesen wäre, begegnet ihr der mysteriöse Storm und wird kurzerhand ihr Mitbewohner. 

Konnten mich die Protagonisten überzeugen?

Hier liegt wohl mein größtes Problem mit dem Buch, beide Charaktere waren mir leider nicht sonderlich sympathisch. Dabei waren es gar keine großen Dinge, die mich an ihnen gestört haben, sondern eher viele Kleinigkeiten.
Dabei mochte ich April anfangs noch recht gern. Sie war ein junges Mädchen, was einen schweren Schicksalsschlag erlebt hat und sich endlich aus dem Käfig ihrer klammernden Familie befreien wollte. Das alles fand ich einen wirklich guten Ansatz und ich war gespannt auf ihre Entwicklung. Nun, hier liegt das Problem, es gab keine. April war zu Beginn und auch am Ende noch genau das gleiche Mädchen. Viel von ihrer neuen Selbstständigkeit habe ich nicht mitbekommen. Hinzu kam, dass es mir nach der vierten Erwähnung auf den Nerv ging, dass sie ihre Krankheit als Ausrede für alles benutzt hat. So hat sie auch oft ihre ständig wechselnden Gefühle erklärt und das war schlicht anstrengend. Durch all diese Dinge (und noch ein paar mehr, aber die möchte ich an dieser Stelle wegen möglicher Spoiler unerwähnt lassen) wurde April mir von Seite zu Seite unsympathischer, bis ich sie schlussendlich nur noch leid war.
Eigentlich wurde das Buch ja aus beiden Sichten geschrieben, doch für mich war Storm bis zum Schluss ein Rätsel. Man hat nicht viel über ihn erfahren, was bis zu einem Punkt ja spannend war, irgendwann aber nur noch anstrengend. Die Wendung am Ende war spannend und hat einen kleinen Einblick in Storms Vergangenheit gegeben. Allerdings war mir das zu wenig und zu spät. Für mich war Storm ein schwieriger Charakter, zu dem ich keinen Zugang gefunden habe und er mir deswegen eher kalt erschienen ist.
Die Beziehung der beiden war leider auch nicht wirklich existent. Ich habe das gesamte Buch über darauf gewartet, dass die beiden sich etwas näher kommen, aber das ist leider nicht passiert. Natürlich wurde eine Beziehung konstruiert, doch die Zeit, die die beiden alleine zusammen verbracht haben, konnte man an einer Hand abzählen. Alles zwischen ihnen war unglaublich dramatisch, jede neue Begegnung ein neuer Handlungsstrang der in die Geschichte geworfen wurde. Es war schlicht anstrengend und dabei kam nicht einmal viel rum. 

Gab es etwas, was mir nicht gefallen hat?

Ich habe schon viel angemerkt, aber einen Punkt muss ich trotzdem noch ansprechen und das ist der Schreibstil. Die ersten Seiten waren für mich eine wirkliche Herausforderung, denn ich hätte das Buch am liebsten gleich wieder zur Seite gelegt. Der Schreibstil ist von Anfang an nicht der flüssigste, oft grenzt er ans Poetische und ist gewollt sehr gewählt, was den Lesefluss weiter einschränkt. Mit der Zeit habe ich mich zwar daran gewöhnt, woran ich mich allerdings nicht gewöhnt habe, ist, dass die beiden Sichten der Protagonisten in unterschiedlichen Personen geschrieben wurde. Warum macht man das? Bitte, hier hätte man sich ganz klar für eine Erzählperspektive entscheiden müssen.


Wie ist meine abschließende Meinung zum Buch?

Ganz ehrlich, ich bin unheimlich enttäuscht. Das Buch hat so gut geklungen und hat auch eine tolle Grundidee, ich habe eindeutig etwas ganz anderes erwartet, aber die Umsetzung lässt so viel Luft nach oben. Vielleicht wird es in den beiden nächsten Büchern besser, doch ich habe schon jetzt das Gefühl, dass die Story unnötig in die Länge gezogen wird, weswegen ich schlicht jetzt schon keine Lust mehr habe, die nächsten Teile zu lesen. Ich mache deswegen ein Haken an Stärker als die Nacht und werde leider die Geschichte von April & Storm definitiv nicht weiter verfolgen.


Eine gute Grundidee, die sehr in die Länge gezogen ist und nur wenige Emotionen zu bieten hatte.






Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Abschicken dieses Kommentars versichere ich, dass ich mir darüber im Klaren bin, dass auf dieser Seite automatisch über Blogger (Google) personenbezogene Daten erhoben werden.
Genauere Infos dazu gibt es in der Datenschutzerklärung.