Infos
Titel: 365 Tage - Dieser Tag
Autor: Blanka Lipińska
Anzahl der Seiten: 480
Verlag: Blanvalet
Preis: 12,90 €
ISBN-13: 978-3-7341-1052-8
Erscheinungsdatum: 19. April 2020
Rezensionsexemplar: Ja. Danke an den Verlag für die Bereitstellung.Lauras neues Leben auf Sizilien ähnelt einem Märchen: eine glamouröse Hochzeit, ein Ehemann, der ihr jeden Wunsch erfüllt, eine herrliche Villa am Meer und Luxus, wie Laura ihn zuvor niemals kannte. Alles könnte perfekt sein, wenn ihr Ehemann nicht ausgerechnet Don Massimo Torricelli wäre – Oberhaupt eines mächtigen Mafia-Clans. Die Ehefrau des gefährlichsten Mannes Siziliens zu sein, hat Konsequenzen, wie Laura sehr bald feststellen muss. Denn Massimo hat viele Feinde, die vor nichts zurückschrecken, und seine größte Schwachstelle ist Laura …
Ganz ehrlich, nach dem ersten Buch der 365 Tage Reihe, wusste ich nicht recht, ob ich noch weiter lesen sollte. Denn zwar war die Geschichte von Laura und Massimo an einigen Stellen wirklich gut, doch ich hatte eben auch sehr viele Probleme mit ihnen. Letztendlich hat mich dann das Ende von Band 1, was einen Cliffhanger bereithält, dazu gebracht 365 Tage - Dieser Tag noch eine Chance zu geben. Jetzt weiß ich allerdings ehrlich nicht, ob diese Entscheidung so gut war.
Da dies ja schon der zweite Band der Reihe ist, kann ich ehrlich gesagt nicht garantieren, dass meine Rezension ganz ohne Spoiler auskommt.
Was passiert in diesem Buch?
Nachdem Massimo und Laura schon ein paar Hindernisse überwinden mussten, steht das größte wohl noch vor ihnen. Denn nicht nur muss eine Hochzeit geplant werden, auch Bedrohungen von außerhalb stören das Leben der beiden. Immer wieder trachten Leuchte nach dem Leben der beiden. Kann man so überhaupt ein normales Leben führen? Naja, so normal es eben sein kann als Anführer einer Mafia-Familie und als dessen Ehefrau.
Konnten mich die Protagonisten überzeugen?
Ich hatte ja schon im ersten Buch meine Probleme mit Laura und Massimo, besonders mit Laura, und das hat sich leider nicht geändert. Sogar eher noch verschlechtert, was das Lesen manchmal nicht ganz einfach machte.
Aber erst einmal zu Laura. Anfangs fand ich ihren doch sehr starken Charakter und ihren unerschütterlichen Willen sehr ansprechend. Ich mag starke Protagonistinnen und Laura fiel anfangs auch in diese Kategorie. Leider habe ich davon in diesem Teil der Reihe nichts mehr mitbekommen. Laura war nun eine weinerliche Person, die ständig überreagiert, hat und gefühlt kaum ihren Verstand je benutzt hat. Dazu kam noch, dass ihr Materialismus sich noch um einiges gesteigert hat, was mich ziemlich nervte. Was ich allerdings am schlimmsten fand war, dass sie, obwohl sie Massimo angeblich so sehr liebt, am Ende am liebsten mit einem anderen Mann anbändeln würde. Und das keine Minute nachdem Massimo sie mal alleine gelassen hat. Und das nur, weil dieser Mann heiß und tätowiert ist. Das hat mir einmal mehr gezeigt, in was für eine oberflächliche und unsympathische Protagonistin Laura sich verwandelt hat. Ich hoffe wirklich sehr, dass sie im letzten Buch noch die Kurve bekommt. Auch, wenn ich fast keine Hoffnung habe.
Massimo war ja schon im ersten Buch mein Lichtblick. Ihn und seine, manchmal nicht so ganz korrekten, Charaktereigenschaften mochte ich unheimlich gerne. Ich fand seine dunkle und sexy Seite wirklich anziehend. Aber auch seine etwas weichere Seite mochte ich sehr gerne. Und das hat sich auch nicht verändert. Doch leider wurde Massimo schon nach der Hälfte des ersten Buches zu einem Nebencharakter degradiert und hat diesen Posten bis jetzt nicht aufgeben können. Über lange Strecken der Geschichte kommt er leider gar nicht zu Wort, wenn er denn mal anwesend ist. Das ist etwas, was mich unheimlich gestört hat. Ich hatte wirklich das Gefühl, als wäre Massimo immer nur für Lauras Sexgelüste da und sobald diese gestillt sind, wird er als Charakter erstmal auf ein Abstellgleis gestellt. Das hat mir Lauras Verhalten am Ende mehr als bestätigt und ich hoffe, dass sich dies noch ändert. Denn alleine Massimo hat mich dazu gebracht die Reihe so weit zu verfolgen.
Leider habe ich auch einiges an der Beziehung von Laura und Massimo auszusetzen. Denn um ganz ehrlich zu sein, die war kaum existent. Natürlich hatten die beiden viel Sex, für meinen Geschmack etwas zu viel. Viermal in den ersten 50 Seiten und so ging es immer weiter. Das Motto "Weniger ist mehr" hat die Autorin anscheinend noch nicht gehört. Und über den ganzen Sex und der ständigen Abwesenheit von Massimo, konnten sich kaum tiefere Gefühle entwickeln und das merkte man auch. Die beiden sind zwar verheiratet, aber so eine wirkliche Verbindung war nicht spürbar. Für mich persönlich war das leider nichts Ganzes und nichts Halbes.
Gab es etwas, was ich noch erwähnen muss?
Ich muss auf jeden Fall noch schnell auf die Nebencharaktere eingehen, die mir diesmal ein wenig zu sehr untergegangen sind. Lauras beste Freundin fand ich ja eh schon die ganze Zeit nervig und das hat sich auch in diesem Buch nicht geändert. Allerdings hat sie Dominico mit sich heruntergezogen, denn er war bisher ein Highlight für mich doch in Verbindung mit Olga ging er leider gar nicht mehr. Und das war wohl das Traurigste an dem ganzen Buch.
Dann muss ich auch noch auf die letzten drei oder vier Kapitel eingehen. Die waren tatsächlich das Spannendste an der ganzen Geschichte, denn Rest hat sich über weite Strecken leider gezogen. Und diese letzten Kapitel sind auch mit ein Grund (neben dem Cliffhanger), warum ich wohl auch noch das letzte Buch lesen werde. Was vor allem auch an dem neu eingeführten Charakter Nacho liegt. Ihn mochte und hasste ich gleichzeitig und ich bin ehrlich gespannt, wie es mit ihm noch weitergeht.
Und dann noch schnell ein Wort zum Schreibstil. Dafür würde die Autorin keinen Award gewinnen. Denn der Schreibstil war eher platt und sehr einfach gehalten. Vieles wurde immer wieder wiederholt und auch so strotzte er Stil jetzt nicht vor Originalität. Doch das half auch dabei, dass man das Buch doch recht schnell durchgelesen hatte.
Wie ist meine abschließende Meinung zum Buch?
Ich weiß gar nicht wie ich es anders beschreiben soll, aber 365 Tage - Dieser Tag bzw. die ganze Reihe, ist wie ein Autounfall. Ihr kennt doch dieses Phänomen, man möchte unbedingt wegschauen, doch meistens schafft man es nicht. Und so empfinde ich bei dieser Geschichte. Ich würde unheimlich gerne aufhören sie zu lesen, doch irgendwas hindert mich daran, sodass ich definitiv auch noch das letzte Buch der Reihe lesen werde. Und vielleicht, ganz vielleicht, hält das ja noch ein paar positive Überraschungen bereit.
So viel schwächer als das erste Buch. Für mich leider eine ziemliche Enttäuschung.
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