
Infos
Titel: Dark Labyrinth
Autor: AdriAnne May
Anzahl der Seiten: 448
Verlag: Rowohlt Taschenbuch
Preis: 18,00 €
ISBN-13: 978-3-499-01746-9
Erscheinungsdatum: 14. April 2025
Rezensionsexemplar: Ja. Danke an den Verlag für die Bereitstellung.Als ich die Augen aufschlage, weiß ich nicht, wo ich bin. Nur dass ich auf einem Bett aus Moos auf einem schwarzen, spiegelglatten Boden liege. Ich weiß auch nicht, wer ich bin. Nur dass Macht unter meiner Haut vibriert. Noch bevor ich mich irgendwie orientieren kann, bekomme ich Gesellschaft. Ein Daemon namens Daesra, halb Mensch, halb Monster. Ebenso gefährlich wie verführerisch. Er kennt mich – und er hasst mich. Er verrät mir, dass mein Name Sadaré ist, dass ich eine mächtige Hexe bin und dass wir uns am Eingang eines Labyrinths befinden. Es ist eine Prüfung der Götter. Daesra soll mich durch diesen tödlichen Ort führen. Doch wie soll ich einem Mann vertrauen, der mich verabscheut? Vor allem wenn ich nicht mal weiß, was ich ihm angetan habe …
Okay, ich weiß ehrlich gesagt nicht so recht, wo ich bei dieser Rezension anfangen soll. Als ich den Klappentext zu Dark Labyrinth – Gefährliches Verlangen gelesen habe, war ich sofort begeistert und wollte das Buch unbedingt lesen. Tja, doch dieses Buch hat mich schlussendlich vor viele Herausforderungen gestellt und mich sehr viel Geduld gekostet.
Dabei war die Grundidee wirklich gut. Eine mächtige, aber an Amnesie leidende Hexe namens Sadaré muss zusammen mit dem Dämon Daesra ein rätselhaftes Labyrinth durchqueren. Dabei stellt dieses beide nicht nur vor physische, sondern auch vor seelische Prüfungen. Hinzu kommt noch, dass beide eine gemeinsame Vergangenheit zu haben scheinen, die kein glückliches Ende genommen hat.
Lasst mich zu den Protagonisten kommen und bei denen fängt schon mein erstes Problem an, denn beide waren für mich über weite Strecken der Geschichte nicht greifbar. Dabei hat Sadaré gute Ansätze von innerer Stärke gehabt. Sie musste sich nach und nach ihr Gedächtnis zurück erkämpfen im Labyrinth, doch mit jedem weiteren Puzzleteil wurde sie mir irgendwie unsympathischer. Und dieser Punkt machte es sehr schwer, später mit ihr mitzufühlen. Dabei hatte sie gerade zum Schluss gute Ansätze, die ich wirklich mochte.
Und dann war da ihr Gefährte Daesra, der Dämon, der unglaublich widersprüchlich war. Ihn mochte ihr trotz seiner brutalen und kratzbürstigen Art irgendwie mehr. Doch auch er blieb bis fast zum Schluss eher blass als Charakter. Dafür fand ich seine Hintergrundgeschichte wesentlich spannender, sodass er für mich hier auf jeden Fall einen Pluspunkt vorzuweisen hatte.
Was die Beziehung bzw. eher Verbindung zwischen den beiden angeht, so war die unterschwellige Anziehungskraft spürbar, allerdings wurde sie mir zu oft als Plotmittel eingesetzt, um einen Gegenpart zu Daesras schroffen Verhalten zu bilden. So entstand für mich keine wirkliche Tiefe und Verbindung zwischen den beiden und die angestrebte Dynamik zwischen Feindschaft und aufkeimender Romanze fühlte sich oft eher erzwungen an. Dazu kamen noch spicy Szenen, die für mich oft eher deplatziert wirkten, sodass die Bindung zwischen den beiden mich nicht vollständig überzeugen konnte.
Eins der zentralen Elemente, welch eine Überraschung, war natürlich das Labyrinth. Wobei die Idee, einen sich ständig wandelnden, beinahe lebendigen Schauplatz zu erschaffen, eigentlich recht reizvoll war. Leider verliert das Labyrinth mit fortschreitender Handlung immer mehr an Spannung. Wiederkehrende Herausforderungen und unklare Regeln machen einen Großteil der Erkundungen vorhersehbar und ermüdend, statt den nötigen Nervenkitzel und die bedrohliche Atmosphäre konsequent aufzubauen, was ich wirklich sehr schade fand.
Jetzt zum Schluss meiner Rezension kann ich euch sagen, dass ich tatsächlich bis zur Hälfte des Buches immer wieder mit mir gehadert und überlegt habe, ob ich es nicht abbrechen soll. Die Geschichte war anfangs einfach so zähflüssig und gefühlt nichts passierte außer das sich ständig wiederholende Labyrinth. Dabei fand ich die Idee der Story, Elemente der griechischen Mythologie mit einer dunklen modernen Romanze zu verbinden, sehr ansprechend.
Ich kann euch wirklich nicht sagen, was mich am Ende wirklich bewogen hat, das Buch bis zum Ende zu lesen. Und würde ich nur die erste Hälfte nehmen, wäre ich bei 1,5 bis 2 Sternen. Für mich gerettet hat es das Ende. Ja, es war etwas verwirrend zu Beginn, aber es war eben auch spannend und überraschend. Es hat sich also ausgezahlt am Ball zu bleiben. Wer also Dark Labyrinth - Gefährliches Verlangen lesen möchte, haltet durch, es wird sich lohnen.
Das war ein wilder Ritt, der ziemliches Durchhaltevermögen erforderte.
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