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Mittwoch, 27. Oktober 2021

[Rezension] Wenn deine Hand mich hält

Buchcover



Infos


Titel: Wenn deine Hand mich hält
Autor: Alisha Rai
Anzahl der Seiten: 367
Verlag: Lübbe
Preis: 12,90 €
ISBN-13: 978-3-7857-2747-8
Erscheinungsdatum: 27. August 2021
Rezensionsexemplar: Ja. Danke an den Verlag für die Bereitstellung.




Vor zehn Jahren wurde Jackson Kane eines Verbrechens bezichtigt, das er nicht begangen hatte. Nun ist er zurück: älter, weiser und reicher. Und er trifft auf die Frau, die er nie aufgehört hat zu lieben, selbst als sie seinen Bruder heiratete. Auch Sadia fühlt sich zu ihm hingezogen. Allerdings wehrt sie sich mit aller Macht gegen die Gefühle, die ihr geheimnisvoller Ex-Schwager in ihr weckt. Eine gemeinsame Zukunft ist eigentlich unmöglich, aber die gegenseitige Anziehung ist übermächtig. Sadia und Jackson müssen entscheiden: Sind sie stark genug, sich der Vergangenheit zu stellen?


Mit Wenn deine Hand mich hält habe ich mein erstes Buch von Alisha Rai gelesen und ich war allein wegen des Klappentextes unheimlich gespannt auf die Geschichte. Dass das Cover noch ein zusätzlicher Hingucker ist, ist ganz klar ein Plus. Aber jetzt wo ich es beendet habe, bin ich leider ziemlich enttäuscht.


Was passiert in diesem Buch?

Sadia ist Mutter und Witwe und in ihrem Leben so eingespannt, dass sie kaum Zeit für Spaß hat. Umso mehr genießt sie ihren Zweitjob als Barkeeperin, denn dort kann sie, ohne dass ihre Familie es mitbekommt, sich One-Night-Stands suchen. An diesem einen Abend hat sie ein Auge auf diesen geheimnisvollen Mann in der dunklen Ecke der Bar geworfen. Doch als sie vor ihm steht und plötzlich merkt, dass es ihr ehemaliger bester Freund und Bruder ihres verstorbenen Mannes ist, ist sie wie vor den Kopf geschlagen. Denn wenn sie einen Mann nicht begehren sollte, dann ist es dieser. Und was macht Jackson eigentlich nach all den Jahren wieder in der Stadt?

Konnten mich die Protagonisten überzeugen?

Tja, hier beginnen schon meine Probleme mit dem Buch, denn ich bin einfach nicht richtig warm geworden mit den Protagonisten.
Wobei ich ja meine größten Probleme mit Sadia hatte. Sie ist eine gestresste und absolut überforderte alleinerziehende Mutter, die nebenbei noch das Café ihres verstorbenen Mannes führt und abends zusätzlich in einer Bar arbeitet. Ohne die Hilfe ihrer Familie würde sie nie zurechtkommen, aber wirklich Hilfe annehmen ist ihr auch unangenehm. Das war für mich ein absolutes Problem. Ich kann ja verstehen, dass man nicht gern Hilfe annimmt und es lieber allein schaffen möchte, doch Sadia kam dabei immer zu hochnäsig rüber. Ich hatte stets das Gefühl, als würde ihre perfektionistische Ader gar nicht zulassen wollen, dass andere ihr Hilfe anbieten, geschweige denn dass sie andere Leute auch noch an sich ranlässt. Das führte für mich dazu, dass sie eher kalt und distanziert erschien und es mir unheimlich schwer machte. Auch dass sie nie wirklich aussprach, was ihr durch den Kopf ging, nervte ich unheimlich. Alles in allem war Sadia wirklich nicht meine liebste Protagonistin, denn sie war mir auf kaum einer Seite wirklich sympathisch. Nein, sie war eher kühl und anstrengend.
Jackson war da auch nicht wirklich besser. Und mal ganz ehrlich, so toll er beschrieben wird, dieser Mann war ein Feigling. Dass er eher ruhig und zurückhaltenden war, damit hatte ich kein Problem. Grüblerische Männer haben was an sich. Aber Jackson hat sich schlicht keinem seiner Probleme wirklich gestellt und hat immer einen eher leichten Ausweg genommen. Das nervte mich dann schon wieder ziemlich. Klar ist ihm Unrecht geschehen, aber das entschuldigt eben nicht alles. Und auch so war mir Jackson oft zu ruhig und eher Wortkark. Hier hätte ich mir ein wenig mehr Interaktion von seiner Seite aus gewünscht.
So und jetzt noch zur Beziehung der beiden. Aber mal ehrlich, so kann man das auch nicht wirklich nennen. Denn das, was zwischen Sadia und Jackson war nicht wirklich mehr als Freundschaft. Es gab zwar eine gewisse Anziehung zwischen ihnen, aber der Rest war doch recht seicht gehalten. Es gab kaum bzw. eigentlich keine tieferen Gespräche zwischen den beiden, geschweige denn wirklich emotionale Momente. Alles wirkte eher kühl und sachlich, als wirklich romantisch und intim. Auch das Ende bzw. das Happy End war mir zu konstruiert, es passte schlicht alles nicht zusammen für mich.

Gab es etwas, was mir nicht gefallen hat?

Ich hab ja nun schon einiges angesprochen, aber es gibt leider noch weitere Punkte, die mir nicht sonderlich gefallen haben.
Zum einen waren auch andere Beziehungen im Buch zu unterkühlt, nicht nur die zwischen Sadia und Jackson. Auch die zwischen den Familien oder Freunden. Es kam nirgendwo eine Verbindung rüber, was ich unheimlich schade fand.


Stichpunkt Familien, das war noch so etwas, was mich gestört hat. Die Familienstrukturen waren so komplex, dass man förmlich überrannt wurde. Ich bin zwischenzeitlich kaum mit den Namen und Verbindung klargekommen. Und auch wenn die verschiedenen Ethnien dem Buch etwas spezielles eingehaucht haben, haben sie alles noch mehr verkompliziert.
Und zum Schluss muss ich auch leider noch etwas am Schreibstil kritisieren. Allgemein war die Geschichte gut und flüssig zu lesen, allerdings mag ich schlicht keine Bücher, die in der 3. Person geschrieben wurden. Das macht es, um so vieles schwerer mit den Charakteren warmzuwerden und dieses Buch war das beste Beispiel.

Wie ist meine abschließende Meinung zum Buch?

Ich habe mich wirklich so auf Wenn deine Hand mich hält gefreut und Schlussendlich bin ich jetzt unglaublich enttäuscht. Das Buch war mir zu oberflächlich, die ständigen Vorwürfe der Charaktere gingen mir gegen den Strich und auch die Charaktere waren alles andere als charismatisch. Für mich ist das Buch wirklich ein Flop, obwohl es in den Grundzügen gute Ansätze hatte. Und das ist auch der Grund, warum es 2 Sterne von mir bekommt.


Leider ein Flop. Weder eine packende Story, noch sympathische Charaktere geschweige denn Emotionen.




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