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Montag, 26. Mai 2025

[Rezension] Hopeless

Buchcover



Infos


Titel: Hopeless
Autor: Elsie Silver
Anzahl der Seiten: 448
Verlag: LYX
Preis: 16,00 €
ISBN-13: 978-3-7363-2487-9
Erscheinungsdatum: 25. April 2025
Rezensionsexemplar: Ja. Danke an den Verlag für die Bereitstellung.





Seit Beau Eaton verletzt von einer gefährlichen Mission zurückgekehrt ist, wird er von seiner Familie nur noch mit Samthandschuhen angefasst. Und das, obwohl er einfach nur in Ruhe die schlimmen Ereignisse verarbeiten will. Da kommt ihm ein Deal mit der schüchternen Barkeeperin Bailey Jansen gerade recht: Als seine Fake-Verlobte soll sie die besorgten Fragen von ihm fernhalten, im Gegenzug wird sein Name ihr dabei helfen, den schlechten Ruf, den ihre Familie in Chestnut Springs hat, hinter sich zu lassen. Es gibt nur eine Regel: Sobald einer von ihnen sich in jemand anderen verliebt, ist es vorbei. Aber was, wenn zum Verlieben gar niemand anderes nötig ist?


Ich habe Hopeless mit einem weinenden und einem lachenden Auge entgegengesehen. Natürlich freue ich mich immer auf Nachschub aus der Feder von Elsie Silver, weil sie einfach mittlerweile zu meinen liebsten Autorinnen gehört und mich bisher mit keinem Buch enttäuscht hat. Und doch heißt es mit Hopeless es auch Abschied nehmen von Chestnut Springs und das wollte ich nicht. Doch auch wenn ich es nicht wollte, kann ich euch schon jetzt verraten, dass Elsie Silver wieder geliefert hat, und zwar einen wunderbaren Abschluss der Reihe.

Um ihren persönlichen Problemen zu entkommen, schließen Beau und Bailey einen ungewöhnlichen Deal: eine fingierte Verlobung. Beau erhofft sich dadurch, den Druck seiner überfürsorglichen Familie zu umgehen, während Bailey ihren Ruf in der von Vorurteilen geprägten Stadt verbessern möchte. Doch was als pragmatisches Arrangement beginnt, verwandelt sich bald schon in etwas sehr viel Echteres.

Wer die anderen Teil der Reihe bereits gelesen hat, wird Bailey schon durch kleinere Auftritte kennen und wissen, dass sie ganz schön mit dem schlechten Ruf ihrer Familie zu tun hat. Denn wenn etwas Schlimmes in Chestnut Springs passiert, hängen zu 99 % ihre Brüder mit drinnen. Aus diesem Grund wünscht sich Bailey nichts mehr als endlich die Stadt zu verlassen und ein Leben ohne die dunklen Schatten ihrer Familie anzufangen. Doch das ist nicht ganz so leicht, wenn keiner sie einstellen will. In der Hinsicht soll Beau ihr helfen. Doch viel mehr als Beau hat sie sich eigentlich selber geholfen, denn Bailey ist im Verlauf des Buches wirklich gewachsen. Sie ist erst 22 Jahre alt, aber wirkte die ganze Zeit über viel reifer und eigenständiger, durch die Beziehung zu Beau entdeckt sie aber zusätzlich immer mehr, dass sie selbst eine innere Stärke besitzt, die ihr niemand nehmen kann. Und diese Entwicklung habe ich wirklich geliebt und bildet für mich das Herz des Buches.

Mit Beau wusste ich tatsächlich am Anfang nicht so ganz umzugehen. In den letzten Büchern war er ein ziemlicher Arsch und das hing irgendwie noch nach. Doch einmal tiefer in seine dunklen Gedanken geschaut und man wusste, woher das rührte. Und ja, ich hatte Mitleid mit ihm, auch wenn das eigentlich das letzte war, was er wollte. Aber hey, er ist ein großer starker Kerl, der psychisch einiges aufzuarbeiten hat, welche Frau will da nicht helfen? Diesen Part übernimmt allerdings Bailey und das wirklich gut. Im Laufe der Geschichte erlebt man, wie er lernt, seine Dämonen zu konfrontieren und in der Gegenwart zu leben. Seine Entwicklung ist so authentisch und nuanciert, dass man das Gefühl hat, einen realen Menschen kennenzulernen, dessen Herz vor Schmerz und gleichzeitig vor Liebe überquillt. Tatsächlich ist Beau einer der Charaktere, der mich in dieser Reihe am meisten überrascht hat.

Ich habe ja eben schon gesagt, dass Bailey gerade einmal 22 Jahre alt ist, Beau ist allerdings schon 35. Hier also gleich zu Beginn einer meiner liebsten Tropes, nämlich Age-Gap. Das gab Pluspunkte. Doch tatsächlich hat man davon durch die Reife von Bailey gar nicht so viel gemerkt. Viel mehr lag das Augenmerk auf der gegenseitigen Heilung der beiden. Denn zwischen witzigen und charmanten Dialogen, sehr intensiven Momenten der Nähe, spielte das Wachstum die wichtigere Rolle. Und ich habe es geliebt, wie beide sich unterstützt haben. Besonders Beau hat alles in seiner Macht Stehende getan, um Bailey zu helfen, auch wenn er sich dabei manchmal nicht ganz glücklich ausgedrückt hat. Dennoch, die beiden zusammen haben mein Herz im Sturm erobert.

An dieser Stelle muss ich noch einmal kurz erwähnen, wie toll ich es fand im Verlauf der Geschichte immer wieder die Paare der vorangegangenen Bücher zu treffen. Man hat sie über all die Zeit einfach so ins Herz geschlossen, dass jeder Moment, besonders da es ein letztes Mal war, kostbar war. 

Wie schon zu Beginn meiner Rezension gesagt, habe ich Hopeless mit gemischten Gefühlen entgegengesehen. Doch nachdem ich es nun gelesen habe, kann ich aus vollsten Herzen sagen, dass Elsie Silver einen wirklich gelungenen Abschluss der Reihe geschrieben hat. Die Charaktere waren gewohnt toll, die Liebesgeschichte Herzerwärmend und das Setting wie immer zauberhaft.  

Von mir also an dieser Stelle nochmal eine absolute Empfehlung für die gesamte Chestnut Springs Reihe an jeden, der sich in einer emotionalen und zugleich witzigen Reihe verlieren möchte, die noch lange nachklingt!


Mit Hopeless bekommt man eindeutig einen würdigen Abschluss der Reihe.





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