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Donnerstag, 24. April 2025

[Rezension] Girl Abroad

Buchcover



Infos


Titel: Girl Abroad
Autor: Elle Kennedy
Anzahl der Seiten: 544
Verlag: LYX
Preis: 16,00 €
ISBN-13: 978-3-7363-2474-9
Erscheinungsdatum: 28. März 2025
Rezensionsexemplar: Ja. Danke an den Verlag für die Bereitstellung.




Als Abbey Bly einen Studienplatz in London erhält, ist sie überglücklich, denn es ist die perfekte Chance, dem scharfen Auge ihres überbehütenden Rockstar-Vaters zu entfliehen. In England angekommen, erlebt sie erst mal eine gehörige Überraschung. Ihre drei »Mitbewohnerinnen« entpuppen sich als Jungs. Ziemlich unwiderstehliche Jungs! Rugbyspieler Jack lässt Abbeys Herz direkt höherschlagen. Es gibt nur zwei kleine Probleme. Zum einen besagen die WG-Regeln: keine Beziehungen unter den Bewohnern. Und zum anderen tritt schon bald auch noch der Musiker Nate in Abbeys Leben, der sie ebenfalls nicht kaltlässt und gehörig ins Gefühlschaos stürzt.


Mein erster Gedanke als Girl Abroad bei mir angekommen ist? Meine Güte, Elle Kennedy hat hier einen richtigen Schinken geschrieben. Ich war ja tatsächlich erst einmal etwas abgeschreckt. Auch davon, dass es in der Geschichte um eine Dreiecksbeziehung geht, was nicht unbedingt mein liebster Trope ist. Doch ganz ehrlich, Elle Kennedy kann kaum etwas falsch machen, deswegen habe ich Girl Abroad liebend gerne eine Chance gegeben. Und was soll ich sagen, sie hat mich auf alle Fälle überzeugt.

Abbey ist als Tochter eines berühmten und sehr überbehütenden Rockstars aufgewachsen, wodurch sie bisher nur in seinem Schatten gelebt hat. Um diesen zu entkommen, beschließt sie ein Semester nach London zu gehen. Doch kaum in ihrer neuen WG angekommen gibt es einen großen Schock, ihre neuen Mitbewohner sind keine Frauen, sondern allesamt Männer. Bald darauf gerät sie in eine Art Dreiecksbeziehung, während sie zusätzlich durch ein Forschungsprojekt in die Geheimnisse der Londoner High Society verstrickt wird.

Was Abbey betrifft, so war sie mir so ziemlich sofort sympathisch. Mit ihren 19 Jahren hat sie bisher noch nicht viel in ihrem Leben erlebt, das meiste nur Secondhand von Ihrem Vater. Und genau das ist ihr Problem. Durch die Berühmtheit ihres Vaters ist es für sie nicht leicht einfach eigene Erfahrungen zu sammeln, geschweige denn Freunde zu finden. Und dass er sie auch noch am liebsten in Watte packen würde, ist auch nicht gerade förderlich. Umso mehr hat es mich gefreut mitzuerleben, wie sie nach und nach aufblüht und ihre eigenen Erfahrungen in der aufregenden Umgebung Londons macht. Was meine Begeisterung manchmal etwas gedämpft hat, war allerdings leider ihre Unentschlossenheit zwischen den beiden Männern. Ja, ich verstehe den Sinn hinter ihrem Verhalten (größtenteils), aber ein bisschen weniger Hin und Her wäre auch okay gewesen. Das hat mir zwischendurch immer mal wieder den Lesefluss genommen. Glücklicherweise hat sie zum Schluss die Kurve bekommen und bekommt noch Pluspunkte von mir, weil sie sich für meinen Favoriten der beiden Männer entschieden hat.

Über die beiden Männer Jack und Nate möchte ich gar nicht so viel sagen, damit ihr nicht jetzt schon erfahrt, wer mein Favorit war. Nur so viel, die beiden hätten nicht unterschiedlicher sein können. Jack, der Rugbyspieler, der sehr auf dem Boden geblieben und verlässlich ist, nach außen hin stark wirkt, aber auch eine sehr sanfte Seite hat. Und zum anderen gab es Nate, den Musiker, der eher spontan und draufgängerisch ist und noch viele Abenteuer vom Leben erwartet.

Auch die Beziehungen in dem Buch sind sehr unterschiedlich. Natürlich gibt es da die zwischen Abbey und dem jeweiligen Objekt ihrer Begierde. Diese spiegeln die jeweiligen Persönlichkeiten der Männer wider, wodurch auch unterschiedliche Seiten zwischen ihnen und Abbey zum Vorschein kommen. Man kann sie also schlecht vergleichen.
Welche Beziehung mir aber viel mehr Spaß gebracht hat und von der ich gerne noch mehr gelesen hätte, ist die zwischen ihr und ihren drei Mitbewohnern. Die Konversationen und Interaktionen waren witzig, niedlich und manchmal auch ernst. Man hat schnell gemerkt, dass Abbey mit den drei Kerlen eine Familie gefunden hat, die sie ihr ganzes Leben begleiten wird. 

Und dann gab es noch einen weiteren sehr wichtigen Punkt in der Geschichte und das war die Nebenhandlung. Denn über das gesamte Buch hinweg betreibt Abbey eine sehr intensive Recherche für ein Uniprojekt. Diese Recherche ist zwischenzeitlich so ausgedehnt, dass sie ihren eigenen Plot hergeben würde. Und dieser Plot war wirklich alles von tragisch, romantisch bis hin zu traurig. Und am Ende war ich so gefesselt, dass ich unbedingt wissen wollte, was nun mit diesen Personen aus der Recherche passiert ist. Ein kleiner Minuspunkt war allerdings, dass dieser Nebenhandlungsstrang noch stärker hätte in das Gesamtgefüge integriert werden können. Manchmal wirkt der Wechsel zwischen der prickelnden Dynamik von Abbey zu ihren Männern und den detailverliebten Recherchepassagen etwas ruckartig.

Zusammenfassend kann ich nur noch sagen, dass Girl Abroad ein wirklich unterhaltsamer, leicht prickelnder New-Adult Roman war. Er hatte zwar manchmal so seine Längen, konnte mich aber dennoch mit seinem flüssigen Schreibstil, wunderbaren sympathischen und schrägen Charakteren und seiner leichten Lovestory fesseln. Für mich also definitiv ein Buch, welches man trotz kleiner Schwächen gut lesen kann, auch wenn es nicht das beste Buch der Autorin war.


Eine süße New-Adult Story im Stil von New Girl.





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