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Montag, 8. November 2021

[Rezension] Regenglanz

Buchcover



Infos


Titel: Regenglanz
Autor: Anya Omah
Anzahl der Seiten: 512
Preis: 12,99 €
ISBN-13: 978-3-499-00654-8
Erscheinungsdatum: 19. Oktober 2021
Rezensionsexemplar: Ja. Danke an den Verlag für die Bereitstellung.



Verletzlich, aber stark

Kunststudentin Alissa arbeitet neben der Uni als Tätowiererin. Sie ist gut in ihrem Job, ausgesprochen gut. Nur scheint das ihren neuesten Kunden nicht zu interessieren, der sich offenbar kein Tattoo von einer Frau stechen lassen will. Sexistischer Mistkerl.  

Entschlossen, aber sanft

Als Sportstudent Simon Alissa das erste Mal sieht, rauben ihm ihre tiefblauen Augen fast den Atem. Er fühlt sich sofort von ihr angezogen – und will ihr auf keinen Fall das extrem peinliche Tattoo zeigen, das eigentlich überstochen werden soll. Aber nun hält sie ihn für ein Arschloch. Und das ist noch schlimmer.  

Zusammen, aber verloren

Alissa und Simon. Während der Sitzungen lernen sich die beiden kennen – und mit jedem Treffen knistert es mehr. Doch keiner von ihnen ahnt zu diesem Zeitpunkt, dass sie mit ihrer beginnenden Beziehung gerade ein Tabu brechen …


Von Anya habe ich bisher erst ein Buch gelesen, welches mir eher so mittelmäßig gefallen hat. Das war auch der Grund, warum ich ein wenig skeptisch war, was Regenglanz angeht. Noch skeptischer war ich, als ich erfahren habe, dass die Bücher dieser Reihe in Deutschland spielen. Davon bin ich nämlich eigentlich kein großer Fan. Aber ich hätte einfach wieder auf das Team von KYSS vertrauen sollen.

Was passiert in diesem Buch?

Einfach nur genervt. Das beschreibt Simons derzeitigen Zustand ganz gut. Als ihn seine Ex-Freundin mal wieder auf die Mailbox quatscht, reißt ihm endgültig der Geduldsfaden. Er verbannt sie komplett aus seinem Leben, bis auf diese eine blöde Erinnerung auf seiner Haut. Schnell muss ein Termin beim Tätowierer her. Doch als Simon dort auf Alissa trifft, möchte er nichts weniger als ihr sein schlimmes Tattoo zu zeigen. Was ist jedoch schlimmer, ihr das Tattoo nicht zu zeigen oder von ihr spontan verabscheut zu werden?

Konnten mich die Protagonisten überzeugen?

Ja, das konnten sie auf jeden Fall beide und dabei weiß ich gar nicht, wen von den beiden ich lieber mochte.
Aber erst einmal zu Alissa. Sie war so eine Protagonistin, die ich unheimlich gern zu meinen Freundinnen zählen würde. Sie ist extrovertiert und mit ihren lila Haaren auf jeden Fall sehr auffällig, dabei aber nicht schrill und Aufmerksamkeit heischend. Dazu ist sie eine unglaublich talentierte Künstlerin und sehr kreativ. Aber Alissa ist eben auch loyal, oft ein wenig zu sehr sogar, freundlich und schlicht sympathisch. All das machte sie zu einem wirklich tollen Charakter, denn ich sofort ins Herz geschlossen habe. Was mich ein wenig gestört hat, war ihre nachgiebige Seite ihrer Familie gegenüber. Ich glaube, ich hätte nicht solche Geduld an den Tag gelegt. Ich konnte auf der anderen Seite aber auch verstehen, warum sie eben noch nachgiebig war. Alles in allem war Alissa eine wirklich tolle Protagonistin und ich hätte auf jeden Fall gern noch mehr von ihr gelesen.
Und Simon war auch so ein Paradebeispiel von einem perfekten Protagonisten. An manchen Stellen war er vielleicht sogar ein wenig zu perfekt. Aber ich glaube auch, dass dies seinen ausmachte. Ich mochte seine sehr zuvorkommende und hilfsbereite Seite. Wie er sich um jeden um sich herum Sorgen macht, war echt süß, so wurde er allerdings auch oft ausgenutzt. Seine Hintergrundgeschichte fand ich sehr gut, allerdings ging er manchmal gegen Alissa und ihre Probleme etwas unter. Was allerdings gar nicht so schlimm war, denn er war im Prinzip der Ruhepol der beiden und bildetet den perfekten Gegenpart.
Das ist auch der Grund, warum ich Simon und Alissa zusammen so sehr mochte. Beide waren eigentlich so unterschiedlich, aber zusammen haben sie einfach Sinn ergeben. Auch die Entwicklung ihrer Beziehung fand ich sehr gelungen, da sich alles sehr natürlich angefühlt hat. Ein bisschen mehr Würze hätten, die beiden zwar gut vertragen können, aber selbst das ist kein wirklicher Kritikpunkt, denn auch so war es zwischen ihnen stimmig und die Verbindung immer spürbar.

Gab es etwas, was mir nicht gefallen hat?

Nein, ich glaube, es gab nichts, was ich an dieser Geschichte nicht mochte. Okay, so ganz stimmt das nicht, denn Alissas Familie fand ich furchtbar. Aber das war definitiv so beabsichtigt.

Gab es etwas, was ich noch erwähnen muss?

Oh ja und ob. Denn ich glaube, ich könnte diese Rezension nicht schreiben, ohne die tollen Nebencharaktere zu erwähnen. Denn mal ganz ehrlich, was ist das bitte für eine coole Oma von Simon? Und auch Alissas Freundinnen fand ich einfach nur klasse. Alle haben der Geschichte noch dieses gewisse Extra verliehen und ich freue mich schon darauf mehr von ihnen zu lesen.
Und dann muss ich auch noch den Schreibstil von Anya schnell erwähnen. Ich hatte es gar nicht so im Gedächtnis, aber ihr Stil ist unheimlich flüssig und schön. Man konnte, einmal in der Geschichte eingetaucht, gar nicht mehr aufhören zu lesen. Die Seiten sind nur so dahin geflogen.

Wie ist meine abschließende Meinung zum Buch?

Ganz ehrlich, am Anfang war ich wie gesagt sehr skeptisch, besonders was das Setting angeht. Aber schon alleine der Aufhänger der Story hat mich sehr schnell eines anderes belehrt, denn Regenglanz war ein großartiges Buch. Die Geschichte ist an einigen Stellen sehr ruhig und braucht ihre Zeit um sich zu entfalten, aber ist dies einmal passiert, hat man eine Story die einen bis zum Ende nicht mehr loslässt. Ich für meinen Teil bin auf jeden Fall von meiner Skepsis bekehrt und freue mich schon jetzt auf die weiteren Teile der Reihe.



Oh mein Gott, für dieses Buch habe ich genau zwei Wörter, um es zu beschreiben: Perfektion und Highlight!




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