Infos
Titel: Chasing Dreams
Autor: Julia K. Stein
Anzahl der Seiten: 416
Verlag: Piper
Preis: 12,99 €
ISBN-13: 978-3-492-06261-9
Erscheinungsdatum: 29. Juli 2021
Rezensionsexemplar: Ja. Danke an den Verlag für die Bereitstellung.Schon früh musste die Tänzerin Yuna lernen, mit ihrer Andersartigkeit umzugehen. Sie ist athletischer als andere Mädchen, weniger zierlich, und fühlt sich mehreren Kulturen zugehörig. Nur beim Tanzen ist sie vollkommen frei. Am Montana Arts College für künstlerisch Begabte verfolgt Yuna deshalb ihren Traum vom klassischen Ballett – ihre modernen Choreografien behält sie vorerst für sich. Im Campuscafé lernt sie den verschlossenen Barista Miles kennen, der sofort von Yunas Ausstrahlung, ihren kontrollierten, eleganten Bewegungen fasziniert ist. Beide sind auf ihre Weise Außenseiter, denn Miles hat jahrelang unter dem Pflegesystem gelitten, seine Gefühle in Bildern verarbeitet. Miteinander können sie endlich sie selbst sein. Wäre da nicht Milesʼ Vergangenheit, die sie einzuholen droht.
OMG es ist schon so unglaublich lange her, seitdem ich das letzte Mal an meinem Laptop gesessen und eine Rezension geschrieben habe. Aber in den letzten Wochen ist bei mir so unheimlich viel passiert, dass ich kaum Zeit zum Schreiben geschweige denn lesen hatte. Doch jetzt, nach meinem Umzug, wo sich so langsam alles normalisiert hat und meine neue Wohnung eingerichtet ist, kann ich mich endlich mal wieder an lange überfällige Aufgaben setzten. Wie eben meine Rezension zu Chasing Dreams.
Denn tatsächlich habe ich das Buch schon vor knapp zwei Monaten gelesen, ziemlich zeitnah nach dem Erhalt, was vor allem daran lag, dass ich schon einiges von der Autorin gelesen und sehr gemocht habe. Hier kommt leider ein großes Aber, denn der Auftakt der Montana Arts College Reihe war für mich leider ziemlich enttäuschend.
Was passiert in diesem Buch?
Dazu möchte ich tatsächlich nicht mehr viel sagen, denn der Klappentext ist doch recht ausführlich. Nur so viel, ich habe mir nach dem Klappentext eindeutig noch etwas anderes von der Geschichte versprochen.
Konnten mich die Protagonisten überzeugen?
Leider nicht wirklich um ehrlich zu sein.
Aber erst einmal zu Yuna. Ich glaube, sie hatte als Charakter so viel mehr Potenzial. Eigentlich bin ich ja davon ausgegangen, dass Yuna ihren Traum verwirklicht und sich ihren modernen Choreografien widmet, so wie der Titel Chasing Dreams (Träume verfolgen) es auch andeutet. Aber dieser Teil von Yuna kam mir einfach viel zu kurz. Allgemein hatte ich so meine Probleme mit ihr. Wie sie musste man sich erstmal in dieses neue College-Leben eingewöhnen, aber dabei hatte ich immer das Gefühl, dass man alle anderen Charaktere besser kennenlernt als Yuna selbst. So ist sie mir bis zum Schluss, eher fremd erschienen. Ich bin schlicht nicht mit ihr warm geworden und ihre verbissene Art das gesamte Buch über, machte es nicht wirklich besser.
Auch mit Miles hatte ich Probleme. Dabei fand ich seinen Traum wesentlich schöner ausgearbeitet. Nur seine Vergangenheit und wie er mit dieser umgegangen ist, war mir ein Dorn im Auge. Und das war auch ein Punkt, weswegen er mir trotz seiner farbenfrohen Kunst, eher trist erschienen ist. Er hing so sehr in der Vergangenheit, dass ich zwischendurch wirklich genervt war. Man erfuhr nichts Neues über ihn, es hat unheimlich lange gedauert bis man überhaupt nur ein Krümmel Information von ihm bekommen hat. Das machte es insgesamt schwer ihr wirklich sympathisch zu finden. Auch, wenn ich zum Ende hin ihm gegenüber doch etwas aufgetaut bin. Er war so für mich, tatsächlich noch der bessere der beiden Protagonisten.
Tja, was soll ich an dieser Stelle schon noch zu der Beziehung der beiden sagen. Eigentlich mochte ich beide zusammen recht gerne, zumindest zu Beginn des Buches. Man spürte eine leichte Anziehung und ich war wirklich gespannt, wie sich das zwischen den beiden noch entwickeln würde. Doch nach und nach wurde es zwischen ihnen immer langweiliger. Es passierte nichts mehr, die Anziehung war dahin und beide traten auf der Stelle. Als dann auch noch Miles „Vergangenheit“ ins Spiel kam, war es für mich komplett vorbei. Ich war einfach nur noch genervt. Deswegen kann ich zusammenfassend zu den beiden nur sagen, dass sie anfangs gute Ansätze hatten, die aber bei weitem zu ungenutzt geblieben sind.
Gab es etwas, was mir nicht gefallen hat?
Ich hab ja nun schon einiges angesprochen, auch die eher langweilige Beziehung zwischen den beiden, doch das war leider auch ein ganz allgemeines Problem des Buches. Es hat sich einfach so in die Länge gezogen. Bei über 400 Seiten passierte schlicht kaum etwas. Zwischendurch habe ich auch überlegt, ob ich die Geschichte abbrechen sollte, weil ich so gelangweilt war. Aber irgendwas hatte sie trotzdem an sich, sodass ich einfach weiterlesen musste.
Und der andere große Punkt, der mich noch gestört hat, war der Schreibstil. Ich mochte den Stil von Julia K. Stein bisher immer, aber bei diesem Buch kam es mir so vor, alles würde sie mich aller Macht versuchen einen auf jugendlich und cool zu machen. Der Stil wirkte an vielen Stellen so gezwungen, sodass der sonst flüssige Text manchmal stockte. Eine Begriffe, die die Autorin verwendet hat, haben mir auch nicht wirklich zugesagt. Ich glaube, ich war einfach anderes von ihr gewohnt.
Gab es etwas, was ich noch erwähnen muss?
Tatsächlich gab es noch zwei Dinge, die das Buch für mich „gerettet“ haben. Nämlich zum einen das Setting, dass fand ich trotz allem sehr schön und ansprechend. Ich mochte die ganze Atmosphäre des Montana Art Colleges.
Und zum anderen waren es die Nebencharaktere. Diese mochte ich um so vieles mehr und diese sind auch der Grund, warum ich die Reihe wohl doch noch weiterverfolgen werde. Ich bin tatsächlich gespannt wie es mit Hazel, Landon, Julie und Nate weitergeht.
Wie ist meine abschließende Meinung zum Buch?
Ich habe wirklich lange überlegt, wie ich Chasing Dreams bewerten soll. Denn ich hatte wirklich einiges was mich gestört und eindeutig nicht gefallen hat. Aber es gab eben auch das Gegenteil. Ich mochte viele Sachen. Deswegen bin ich unheimlich unentschlossen. Im Endeffekt habe ich mich für die bessere Bewertung entschieden. Zusammenfassen lässt sich das Buch wohl am besten so, dass es noch viel ungenutztes Potenzial gab und ich hoffe, dass dieses in den nächsten Büchern noch ausgeschöpft wird.
Ein Reihenauftakt mit vielen Schwachpunkten und Nebencharakteren, die mehr überzeugen konnten als die Protagonisten.
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