Infos
Titel: Wie die Luft zum Atmen
Autor: Brittainy C. Cherry
Anzahl der Seiten: 368
Verlag: LYX
Preis: 14,00 €
ISBN-13: 978-3-7363-0318-8
Erscheinungsdatum: 13. Januar 2017
Rezensionsexemplar: Nein.
Er küsste mich, als würde er ertrinken. Er küsste mich, als wäre ich für ihn, wie die Luft zum Atmen
Alle hatten mich vor Tristan Cole gewarnt, mich angefleht, ihm aus dem Weg zu gehen. "Er ist ein Monster, er ist verrückt, und er ist tief verletzt, Liz", hatten sie gesagt. "Er ist nichts als die hässlichen Narben seiner Vergangenheit." Doch was sie alle ignorierten, war die Tatsache, dass auch ich ein bisschen verrückt und tief verletzt war, dass auch ich Narben hatte. Und keiner von ihnen bemerkte, dass ich an Tristans Seite endlich wieder atmen konnte. Denn nicht zu vergessen, wie man atmete, das war das Schwierigste, wenn man ohne die Menschen leben musste, die man von ganzem Herzen liebte.
Mein Gott, ich kann gar nicht so genau sagen, seit wann Wie die Luft zum Atmen schon auf meinem SuB liegt. Auf jeden Fall muss es schon seit 2017 sein. Im Rahmen der #20für2020 Challenge habe ich mir jetzt aber vorgenommen das Buch zu lesen. Und was soll ich sagen, ich habe tatsächlich deutlich mehr erwartet. Besonders nachdem so viele dieses Buch in den Himmel loben.
Was passiert in diesem Buch?
Es ist mittlerweile ein Jahr her seitdem sich Elizabeth Leben sich komplett verändert hat. Noch immer in ihrem Schmerz gefangen, kehrt sie mit ihrer Tochter Emma an den Ort zurück, an dem sie einmal so glücklich war. Dort lernt sie auch ziemlich schnell ihren neuen Nachbarn Tristan kennen. Ein Mann, der in der ganzen Stadt als verrückt und Monster verschrien ist. Doch Elizabeth erkennt schnell, dass sie beide mehr verbindet. Nämlich der Verlust von geliebten Menschen, der in beiden tiefe Narben hinterlassen haben. Und manchmal sind es gerade die Narben auf der Seele die Menschen zusammenführen.
"In nur einem Wimpernschlag, einem einzigen Augenblick, hatte sich alles, was ich über das Leben wusste, verändert."
Konnten mich die Protagonisten überzeugen?
Leider war das eins meiner größten Probleme mit dem Buch, denn ich habe einfach keinen wirklichen Zugang zu beiden Protagonisten gefunden.
Liz ist Anfang 30 und steht mit ihrer Tochter nach dem Tod ihres Mannes alleine da. Dieser Einstieg war wirklich hart und sie tat mir wirklich leid. Ich fand es auch ganz großartig, dass sie endlich ihr Leben wieder in die Hand nehmen will und etwas in die Zukunft schaut. Das waren allerdings auch die einzigen zwei Punkte, die ich so wirklich an ihr mochte und nachvollziehen konnte. Okay, sie war auch liebenswert und eine wirklich tolle Mutter, aber der Rest ihrer Person war einfach nicht meins. Besonders schlimm fand ich, dass sie in den ersten 10 Seiten des Buches, ihre eigene Mutter mehrmals als Hure bezeichnet hat. Das ging einfach gar nicht, besonders weil die Mutter im Prinzip genau dasselbe durchgemacht hat wie Liz. Auch das sie in vielen Situationen so unheimlich blind war, hat mich mehr als einmal genervt.
Tristan war eher am Anfang ein Problem für mich, zum Ende hin, fand ich ihn um einiges besser. Tristan war ähnlich gebrochen wie Liz, hat aber sogar noch mehr als sie verloren. Danach hat er sich aus der Welt zurückgezogen und war ein ziemlich unsympathischer Zeitgenosse. Er war wirklich unfreundlich, wobei das Wort Monster etwas überzogen ist, wie die Bewohner der Stadt es sagen. Nach und nach wurde es allerdings besser. Er hat sich wieder geöffnet und wurde auch sympathischer. Nur fehlte mich einfach was bei Tristan. Er war nicht wirklich nett oder fürsorglich, zumindest Liz nicht gegenüber, und auch als die beiden zusammen gekommen sind, war sein Verhalten zu kühl. Ich weiß nicht so richtig, wie ich es anders beschreiben soll. Nur sein Verhalten gegenüber Emma und Zeus hat mein Herz ihm gegenüber immer wieder erweichen lassen.
"Wie konnten zwei Menschen, die in ihre Einzelteile zerbrochen waren, in den Scherben des anderen ihr Gegenstück finden?"
Die Beziehung zwischen Tristan und Liz war auch nicht ganz so mein Fall, vor allem fand ich sie an vielen Stellen auch total unlogisch. Dass die beiden gebrochen waren und zusammen geheilt sind, fand ich wirklich schön. Als sie Anfangs allerdings miteinander geschlafen haben und sich jeweils den verstorbenen Partner dabei vorgestellt haben, nur um sich dann ganz plötzlich in das wahre Ich des jeweils anderen zu verlieben, war schlicht unlogisch. Ich weiß, dass eine Liebesbeziehung nicht immer logisch sein muss, aber mir hat das Buch dadurch an vielen Stellen nicht wirklich Spaß gemacht. Zum Ende des Buches hin wurde es dann um einiges besser und ich fand beide zusammen wirklich toll und ich habe tatsächlich auch die Chemie zwischen ihnen gespürt. Das Ende allerdings war ein wenig zu viel, nur der Epilog hat es dann noch einmal gerettet.
Gab es etwas, was mir nicht gefallen hat?
Nachdem ich ja nun schon ein paar Punkte angebracht habe, muss ich leider auch noch etwas über den Schreibstil sagen. Denn leider bin ich mit dem nicht wirklich gut klargekommen und er hat mir den Einstieg in die Geschichte zusätzlich erschwert. Oft waren die Sätze sehr kurz und versucht poetisch. Dazu wurden viele Dinge, besonders Gefühle, übermäßig beschrieben, was alles etwas langatmig machte. Und tatsächlich habe ich die beschriebenen Gefühle dadurch nur noch weniger nachempfinden können.
Leider hat mir auch das übermäßig konstruierte der Geschichte nicht wirklich gefallen. Es waren zu viele Zufälle und am Ende wurde alles auf Krampf dramatisch. Das hätte man nach meinem Geschmack auch etwas anders lösen können.
Wie ist meine abschließende Meinung zum Buch?
Ich weiß, mit meiner Meinung schwimme ich arg gegen den Strom und ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie gerne ich dem Buch mehr Sterne gegeben hätte. Denn tatsächlich fand ich die Grundidee der Story berührend und wunderschön, leider hat es für mich an der Umsetzung gehapert. Es war zwar eine gute Geschichte, allerdings mit vielen Kritikpunkten, die auch die Momente überwogen haben, die mich wirklich berührt haben. Dennoch möchte ich auch noch die anderen Teile der Reihe lesen, denn noch habe ich die Hoffnung das es besser wird.
Die Grundidee war gut, leider kamen bei mir kaum Emotionen auf und besonders das Ende war etwas übertrieben.
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