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Dienstag, 15. Oktober 2019

[Rezension] Der Wind nimmt uns mit

Buchcover



Infos


Titel: Der Wind nimmt uns mit
Autor: Katharina Herzog
Anzahl der Seiten: 368
Preis: 12,99€
ISBN-13: 978-3-499-27527-2
Erscheinungsdatum: 16. April 2019
Rezensionsexemplar: Ja. Danke an den Verlag für die Bereitstellung.




Maya bindet sich weder an Orte noch an Menschen. Obwohl die Reisebloggerin erst 32 ist, hat sie schon fast die ganze Welt gesehen. Nur an einen Ort möchte sie niemals: Nach La Gomera. Dort wohnt ihre Adoptivmutter Karoline. Dass Karoline nicht ihre leibliche Mutter ist, hat Maya vor Jahren durch einen Zufall erfahren, und bis heute hat sie ihr nicht verziehen. Doch dann wird Maya schwanger, und Tobi, der Mann, mit dem sie eine flüchtige Affäre hatte, hält sich ausgerechnet auf der Kanareninsel auf. Nur widerwillig fliegt Maya dorthin, zu den Aussteigern und Künstlern, zu ihrer Mutter. Sie ahnt nicht, dass es die wichtigste Reise ihres Lebens sein wird.


Auch wenn die Temperaturen in den letzten Tagen noch einmal hochgegangen sind, für mich ist der Sommer mental eigentlich vorbei und so langsam freue ich mich eher auf den Winter. Und mit Der Wind nimmt uns mit habe ich auch lesetechnisch den Sommer verabschiedet und das hätte besser nicht sein können.

Was passiert in diesem Buch?

Maya liebt nichts mehr als ihre Unabhängigkeit. Alles, was ihr wichtig ist, passt in ihren Rucksack, denn schweres Gepäck - egal in welcher Hinsicht - ist das letzte, was Maya möchte. Genau aus diesem Grund weigert sie sich auch schon seit Jahren mit ihrer Adoptivmutter Karoline zu reden. Denn das Maya adoptiert wurde, hat sie durch einen reinen Zufall herausgefunden. Und dass sie jahrelang belogen wurde, kann sie einfach nicht verzeihen. Doch der One-Night-Stand mit Tobi ändert alles. Plötzlich reist Maya nicht mehr mit leichtem Gepäck und auch wird sie gezwungen sich ihrer Vergangenheit zu stellen. Denn auf ihrer Reise findet sie nicht nur Tobi...
"Stirb mit Erinnerungen, nicht mir Träumen."

Konnten mich die Protagonisten überzeugen?

Das wären in diesem Fall einmal zwei Protagonistinnen, nämlich Maya und Karoline, denn das Buch wird in zwei Zeitebenen erzählt. Dabei begleiten wir einmal Maya auf ihrer Suche nach Tobi und auf der anderen erfahren wir, wie es dazu kam, dass Maya zu Karoline gekommen ist.


Aber lasst mich erst einmal mit Maya beginnen. Und bei ihr muss ich gleich zu Anfang sagen, dass sie mir von beiden Protagonistinnen die unsympathischere war. Maya ist gerade einmal 32 Jahre als, sie ist unabhängig und liebt ihre Freiheit. Um genau das beizubehalten, ist sie bereit alles zu tun. Und hier fängt der Punkt an, an dem sie mir unsympathisch wurde. Denn mit alles meine ich auch alles und dabei kam sie bis zum Schluss egoistisch rüber. Ihr ging es die gesamte Zeit nur um sich selbst, egal wer dabei leiden musste oder zu Schaden kam. Das war einfach nur nervig. Dazu kam noch, dass sie an manchen Punkten unendlich naiv und unreif wirkte. Sie hat schlicht ihre Handlungen und Entscheidungen nicht durchdacht. Erst im letzten Drittel des Buches hat sich dies geändert und Maya wurde mir sympathischer. Leider war dies etwas arg spät, sodass ich alles in allem keine rechte Verbindung mit ihr als Hauptcharakter aufbauen konnte.
Bei Karoline hingegen war das etwas ganz anderes und ich habe mich immer auf ihre Kapitel gefreut. Sie war ein absoluter Sonnenschein, jung, verliebt, ein wenig naiv und etwas zu eifersüchtig, aber insgesamt ein Charakter den ich wirklich mochte. Auch ihre Geschichte hat mich mehr berührt als die von Maya, sodass ich tatsächlich ein paar Tränen in den Augen hatte. Nur leider nahmen die Rückblicke von Karoline weniger Seiten der Geschichte ein, als die von Maya.
"Und ich bin fest davon überzeugt, dass der Wind dafür sorgt, dass wir letztendlich genau den Ort gelangen, der in diesem Moment der richtige für uns ist."
Auch die Suche von Maya nach Tobi, bzw. allgemein die Romanze die sich um Maya herum entsponnen hat, war mir leider viel zu flach und hatte für mich keine wirklichen Emotionen, geschweige denn Chemie zu bieten. Dabei mochte ich Mayas Love-Interest wirklich sehr gerne. Er war zwar etwas brummig und wortkarg, aber dennoch ein Mann mit einem Herzen aus Gold und das machte ihn für mich aus.

Gab es etwas, was mir nicht gefallen hat?

Es gab nur noch eine Kleinigkeit, die für mich nicht ganz passte und das war das Ende. Es gab ziemlich abrupt und hätte mit einem Epilog vielleicht ein schöneres Endbild ergeben. Das ist jetzt kein super großes Manko, hätte mir persönlich aber besser gefallen. 

Gab es etwas, was ich noch erwähnen muss?

Oh ja und das ist das Setting. Für mich war Der Wind nimmt uns mit das erste Buch der Autorin, sodass ich nicht darauf vorbereitet war, wie wundervoll sie die Handlungsorte herausarbeitet. Alles war so wundervoll beschrieben, so farbenprächtig und teilweise wirklich paradiesisch, da habe ich sofort Lust bekommen meine nächste Urlaubsreise nach La Gomera zu buchen.


Auch die vielen Nebencharaktere haben dem Buch Farbe verliehen. Einige waren ziemlich schräg und teilweise leicht verrückt, aber irgendwie machten diese Charaktere die Insel und das Buch aus, sodass ich sie nur allzu gerne ins Herz geschlossen habe.

Wie ist meine abschließende Meinung zum Buch?

Alles in allem kann ich nur sagen, dass Der Wind nimmt uns mit einen wunderschönen Abschluss für meine Sommerlektüre gebildet hat. Die Geschichte ist sehr leicht und locker zu lesen, man hat keine großen Schwierigkeiten in die Geschichte einzutauchen und sich von den Beschreibungen der Kanareninsel La Gomera gefangen nehmen zulassen. Genau aus diesem Grund kann ich euch Der Wind nimmt uns mit auch als perfekte Lektüre für den nächsten Sommerurlaub empfehlen.


Eine schöne leichte Sommerlektüre. Leider bin ich nicht recht mit der Protagonistin warm geworden.





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